Dtsch Med Wochenschr 1916; 42(40): 1222-1226
DOI: 10.1055/s-0028-1135406
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Erfahrungen über die konservative Behandlung der Uterusblutungen und Myome mit Mesothorium-Radium

A. Pinkuss in Berlin
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Radium-Mesothoriumbehandlung hat ein weites Anwendungsgebiet gefunden. Es gelingt mit ihrer Hilfe, die Vornahme vieler größerer Operationen zu ersparen, sodaß sie in vielen Fällen als konservative Behandlungsart den Vorzug verdient, da es durch ihre Anwendung ermöglicht wird, Amenorrhoe bzw. Oligomenorrhoe infolge Beeinflussung der Ovarien herbeizuführen. Sie ist bei Blutungen infolge chronischer Metritis, sogenannter hämorrhagischer Metropathie, im präklimakterischen und klimakterischen Alter als eine sicher wirkende und ungefährliche Behandlungsweise erprobt. Sie bewährt sich auch zuweilen bei der hämorrhagischen Metropathie im Entwicklungsalter, bei jüngeren Frauen mit unregelmäßigen Gebärmutterblutungen, die auf eine Dysfunktion der Ovarien zurückzuführen sind, bei denen es oft gelingt, eine regelmäßige Oligomenorrhoe herbeizuführen. Sie ermöglicht ferner, Blutungen infolge Myombildung zu beseitigen und eine allmähliche Verkleinerung der Tumoren herbeizuführen, mit Ausnahme der submukösen Myome, die eine besondere Behandlung erfordern. Die Ausfallserscheinungen treten in milderer Form auf als nach der operativen Kastration. Ihre Anwendung ist leichter, bequemer und ungefährlicher als die der Röntgenbestrahlung.

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