Dtsch Med Wochenschr 1916; 42(47): 1448-1451
DOI: 10.1055/s-0028-1135508
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Untersuchung des Harns von Kriegsteilnehmern

C. S. Engel - Berlin, z. Z. Vorsteher der Bakteriologischen Station
  • Aus dem Reservelazarett Insterburg. (Chefarzt: Oberstabsarzt Dr. Rogge.)
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Von den zur Untersuchung eingesandten Harnen hatten 13 % Eiweiß.

2. Die prozentualen Eiweißausscheidungen waren im großen und ganzen nicht sehr erheblich.

3. Ein Einfluß der Jahreszeit ließ sich nicht sicher feststellen, doch häuften sich die eiweißreicheren Fälle mehr während des Sommers.

4. Nicht organisierte Sedimente wurden relativ selten gefunden.

5. Diabetes kam sehr selten zur Beobachtung.

6. Die Diazoreaktion war vor der Durchimpfung der Armee häufig, hörte nach der Immunisierung derselben gegen Typhus fast plötzlich auf.

7. Blutzellen wurden in zahlreichen Fällen gefunden, eine Parallelität zwischen Ausscheidung von Eiweiß und roten Blutkörperchen bestand nicht.

8. In zahlreichen Fällen wurden im eiweißfreien und eiweißarmen Harn pathologische, organisierte Sedimente gefunden.

9. Im Hinblick auf Dienstbeschädigungsansprüche erscheint eine Schlußuntersuchung auf Eiweiß und organisierte Sedimente bei entlassenen Mannschaften geboten.

10. Auch bei Diensteinstellungen sollte aus demselben Grunde auf den chemischen und mikroskopischen Harnbefund großer Wert gelegt werden.

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