Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(35): 1168-1171
DOI: 10.1055/s-0028-1136020
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Komplikationen und Heilungen subakuter Leberatrophie bei Syphilis

A. Buschke, E. Langer - Assistenzarzt
  • Aus der Dermatologischen Abteilung des Städtischen Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin. (Dirigierender Arzt: Prof. A. Buschke.)
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Neben dem Aszites ist als begleitende Momente der Leberatrophie auf Anasarka und Hydrothorax zu achten.

2. Es gibt eine Reihe von Fällen von schwerer Leberatrophie, die in klinische Heilung übergehen können; daneben finden sich öfters abortiv auftretende Erkrankungsformen.

3. Leuzin und Tyrosin zeigen im Verlauf eines Ikterus eine schwerere Leberstörung an, sind aber kein regelmäßig vorkommendes Symptom selbst bei schwereren Affektionen.

4. Erkrankungsformen vom Ikterus bis zur Leberatrophie mit evtl. partieller Zirrhose sind als eine einheitliche, nur graduell verschiedene Erkrankung anzusehen, die wahrscheinlich wesentlich auf eine parenchymatöse Schädigung der Leberzellen zurückzuführen ist.

5. Die parenchymatöse Schädigung der Leber im Verlaufe einer Syphilis mit und ohne Behandlung ist meistens als durch eine toxischspezifische Noxe bedingt zu betrachten. Der Behandlung, speziell dem Salvarsan, kommt nur in einem Teil der Fälle eine primär-ätiologische Ursache zu, öfter dagegen ist es als sekundär auslösendes Moment anzusehen. Vielleicht spielt das vegetative Nervensystem bei der Entstehung dieser Affektion auch eine gewisse Rolle.

6. Selbst schwere Formen von Leberatrophie auf syphilitischer Basis können der Therapie zugänglich sein.

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