Dtsch Med Wochenschr 1902; 28(50): 893-895
DOI: 10.1055/s-0028-1139095
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Untersuchungen über das Epithelioma contagiosum des Geflügels

E. Marx, Anton Sticker
  • I. Aus dem Kgl. Institut für experimentelle Therapie in Frankfurt a. M. (Direktor: Geh. Med-Rath Prof. Dr. P. Ehrlich.)
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Publication Date:
17 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Das Virus der Geflügelpocke gehört in die Gruppe der filtrirbaren Krankheitserreger.

2. Keiner der bisher als Erreger der Geflügelpocke beschriebenen Parasiten kommt demgemäss in Betracht.

3. Das Virus zeichnet sich gegen viele Eingriffe durch grosse Resistenz aus. Dasselbe verträgt völlige Eintrocknung und mehrwöchentliches Aussetzen dem diffusen Tages- und dem Sonnenlicht; längere Einwirkung einer Temperatur von minus 12 Grad; dreistündiges Erwärmen auf 60°; einstündige Erwärmung auf 100°, falls dasselbe vorher eingetrocknet und im Vacuumröhrchen eingeschmolzen war; endlich mehrwöchentliches Aufbewahren in Glycerin. Empfindlicher ist es gegen die Einwirkung von Karbol, welches es in 2 %iger Lösung vernichtet.

4. Das Virus der Taubenpocke erleidet schon nach einmaliger Passage durch das Huhn, auf welches es sich anstandslos übertragen lässt, eine derartige Veränderung, dass es nicht mehr auf Tauben überimpfbar ist, entsprechend dem Verhalten der originären Hühnerpocke.

5. Das Ueberstehen einer einmaligen ausgedehnten Erkrankung verleiht Immunität.

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