Dtsch Med Wochenschr 1921; 47(34): 985-986
DOI: 10.1055/s-0028-1140885
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Bedeutung des Abbaues von Blutfarbstoff im Darm zu Porphyrin für den Nachweis des okkulten Blutes in den Fäzes

I. Snapper, J. J. Dalmeier in Amsterdam
  • Aus der Universitätsklinik von Prof. Snapper in Amsterdam
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Fäzesuntersuchung auf Blut hat für die Diagnose der gutartigen Ulzera des Magens und Darms nur beschränkte Bedeutung. In 25% der Fälle von Magen- und Darmgeschwür wird selbst mit den empfindlichsten Methoden kein Blut im Stuhl nachgewiesen. Umgekehrt findet man in den Fäzes in 40% der meist verschiedenen Patienten einer Inneren Klinik, die aber kein Magen- oder Darmgeschwür haben, nach fleisch- und gemüsefreier Diät Spuren okkultes Blut.

2. Der Nachweis von okkultem Blut in den Fäzes hat sehr großen Wert für die Diagnose der malignen Tumoren des Magens und Darmes. In diesen Fällen kann man regelmäßig bedeutende Mengen Blut im Stuhl nachweisen, doch nur, wenn man neben den Farben- und Hämochromogenreaktionen auch nach Porphyrinspektra forscht.

3. In einer Anzahl Fälle (16%) von Magen- und Darmkarzinom wird selbst alles Blut zu Porphyrin abgebaut. Die Farben- und Hämochromogenproben sind hier also negativ und nur die deutlichen Porphyrinspektra verraten den bedeutenden Blutgehalt der Fäzes.

4. Der Abbau des Blutfarbstoffes zu Porphyrinen ist deutlicher bei den malignen als bei den benignen Magen- und Darmkrankheiten. Die Abwesenheit der Porphyrinspektra spricht gegen eine bösartige Magen- oder Darmkrankheit. Das Umgekehrte dagegen ist nicht richtig, d. h. die Anwesenheit solcher Spektra beweist nicht das Vorhandensein einer bösartigen Bildung.

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