Dtsch Med Wochenschr 1936; 62(38): 1533-1537
DOI: 10.1055/s-0028-1141311
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Tiefenhyperämie, zugleich ein Beitrag zur Wirkungsweise der Ultrakurzwellen*

Heinrich Gesenius - Assistent der Klinik
  • Universitäts-Frauenklinik der Charité in Berlin. Direktor: Prof. G. A. Wagner
* Mit 1 Kunstdrucktafel.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. An sieben Hunden und einem Schwein wird mit Hilfe des Laparoskops die Wärmewirkung verschiedener Heilverfahren am Gefäßsystem der Abdominalorgane verfolgt. Hierbei zeigt sich, daß die alten Verfahren der Wärmebehandlung (Kataplasma, Vollbad, Moorbad) den modernen elektrischen Methoden (Langwellendiathermie, Ultrakurzwellen) und der Rotlichtbehandlung überlegen sind. Die stärkste Durchblutung der Organe rief das 40° warme Moorbad hervor. Es handelt sich beim Auftreten der Tiefenhyperämie vorzüglich um einen sensorisch-viszeralen Reflexvorgang im Sinne G. v. Bergmanns.

2. Im Anschluß an die experimentellen Ergebnisse werden die mit der Ultrakurzwellentherapie an der Wagnerschen Klinik erhaltenen Resultate besprochen. Es wurde ausschließlich mit einer 1500-Watt-Röhre (Osram) gearbeitet.

Von den 427 behandelten Patienten eignen sich 340 zu einer kritischen Besprechung. Unter diesen 340 befanden sich 180 Patienten mit Erkrankungen der Adnexe. Die genaue Analyse des Heilungsverlaufes ergibt, daß bei ihnen der objektive Befund fast genau im umgekehrten Verhältnis zum subjektiven Befinden steht; d.h. wir finden 65 mal eine Besserung des Tastbefundes, die bei den restlichen 115 Frauen fehlt, und 113 mal eine von den Patientinnen betonte Besserung des Befindens, während von einem Versagen der Ultrakurzwellenwirkung in dieser Hinsicht nur bei 67 Frauen gesprochen werden kann.

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