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DOI: 10.1055/s-0028-1141399
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Wachstumsgeschwindigkeit und Follikelzerfall in den Ovarien
Untersuchungen zum Phänomen der Entwicklungsbeschleunigung beim Menschen 1 1 Vortrag, gehalten in der Biologischen Gesellschaft zu Leipzig, am 3. VI. 1936.Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)
Zusammenfassung
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Durch verschiedene Ernährung bzw. zusätzliche Ultraviolettbestrahlung wurde bei gleichalten jugendlichen Ratten gruppenweise ein stark differentes Längenwachstum erzielt. Die Versuche wurden am gleichen Tage, also bei absolut gleichem Kalenderalter der Tiere, abgebrochen, die Ovarien entnommen, in Serien geschnitten und die noch vorhandenen Primordialfollikel ausgezählt („Methode der Follikelbilanz”).
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Zwischen den einzelnen Gruppen ergaben sich sehr erhebliche Unterschiede: je schneller das Wachstum der Tiere gewesen war, desto kleiner war die Zahl der noch erhaltenen Primordialfollikel.
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Dies konnte — bei Außerbetrachtlassung der Vorgeschichte — nach allen bisherigen Erfahrungen histologisch nur in dem Sinne gedeutet werden, daß die Tiere mit kleinster Follikelzahl „biologisch ältere”, und die mit höherer Follikelzahl „biologisch jüngere” Tiere waren.
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Der in den Ovarien objektiv nachweisbare Alterszustand ist also nicht allein an das Kalenderalter gebunden. Der „Verschleiß”, das „Verbrauchtsein” erscheint vielmehr zugleich abhängig vom Tempo der Entwicklung.
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Hiernach würde eine beschleunigte Entwicklung einem gleichfalls beschleunigten, verfrühten oder „vorzeitigen Altern” unmittelbar entsprechen.
Diese Feststellungen, die in größeren Versuchsreihen zunächst nachzuprüfen und auszubauen wären, erscheinen besonders bemerkenswert, weil gerade in den beiden letzten Jahrzehnten bei unserer Jugend allgemein eine sehr erhebliche Entwicklungsbeschleunigung nachgewiesen wurde.