Der Wandel in der englischen Medizin ¹

Zusammenfassung

Schaffung einer Mannschaft von Forschern, von Laboratorien für die vorklinischen Wissenschaften, von klinischen Forschungszentren über das ganze Land, Gewährung von Stipendien und Sachbeihilfen sowie Reisestipendien sind die Wege, auf denen das Medical Research Council es in einem halben Menschenalter verstanden hat, die englische Medizin in ihren Zielen und Methoden der weit vorgeschrittenen Forschung namentlich Deutschlands, Amerikas und Frankreichs anzugleichen.

Auch die medizinische Ausbildung hat grundlegende Änderungen erfahren, über die hier zu berichten zu weit führen würde. Erwähnt sei hier, daß die Civil Estimates, der Ziviletat Englands, 1935 £ 82000 für den Bau einer British Post Graduate Medical School vorsah, für deren Vollendung und Inbetriebnahme der Etat von 1936 £ 71000 vorsieht. So hat England versucht den Vorsprung namentlich Deutschlands und Amerikas einzuholen.

Wenn wir heute bei uns das Ideal in dem Arzte sehen, der das Experiment mit der Kraft der heilenden und helfenden Persönlichkeit verbindet und eine Annäherung von wissenschaftlicher Heilkunde und volkstümlichen Erfahrungen zu erreichen suchen, so sehen wir an der englischen Entwicklung mit ihrem raschen Fortschreiten von rein empirischen Methoden zu wissenschaftlicher Forschung, daß auch bei uns diese Seite der Arbeit nicht vernachlässigt werden darf.

Die Mannschaft ist noch da, die in den vorklinischen und klinischen Wissenschaften den Stab des Merkur mit Recht führt, sorgen wir dafür, daß ihr auch entsprechende Mittel zur Verfügung stehen, wie man sie in England für den Aufbau dieser bisher nur von Einzelnen gepflegten Forschung in immer steigendem Maße aufwendet.