Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(44): 1665-1668
DOI: 10.1055/s-0028-1141682
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Beziehungen des klinischen Bildes der Bleivergiftung zum Bleigehalt in Blut und Urin

E. Bass - Oberarzt der Klinik
  • Aus der Medizinischen Klinik der Universität Göttingen. Direktor: Prof. H. Straub
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Aus dem gesamten uns vorliegenden Material ergibt sich eindeutig der unbestreitbare große praktische Wert quantitativer Bleianalysen in Blut und Urin für die Diagnose der Bleivergiftung und für die Klärung der verschiedensten damit zusammenhängenden versicherungsrechtlichen Fragen, wenn auch bei der endgültigen Entscheidung eine Überbewertung der zahlenmäßigen Analysenergebnisse besonders bei der Beurteilung von Grenzwerten unbedingt vermieden werden muß. Eine möglichst eingehende klinische Beobachtung ist nach wie vor unentbehrlich. Die kritische Einordnung der zahlenmäßigen Analysenergebnisse in die Gesamtheit der klinischen Erscheinungen und der Begleitumstände bzw. der Aufnahmemöglichkeit von Blei muß eine selbstverständliche Voraussetzung bei der Gesamtbewertung jedes einzelnen Falles bilden. Es ist aber anderseits auch zu betonen, daß der neuen mikrochemischen Methode des Bleinachweises von P. Schmidt und Mitarbeitern nach unseren Erfahrungen ein so großes Maß von Zuverlässigkeit zukommt, daß wir ihre Anwendung nicht bloß bei der Beurteilung des Verlaufes sicherer, sondern auch bei der Klärung zweifelhafter Fälle als unentbehrlich ansehen möchten.

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