Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(46): 1729-1732
DOI: 10.1055/s-0028-1141710
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Fermentsubstitutionstherapie bei Störungen der äußeren Sekretion der Bauchspeicheldrüse

Karl Nissen - seinerzeit kdt. z. Klinik; jetzt: Leitender Arzt der Inneren Abteil. des Standortlazaretts Berlin
  • Aus der II. Medizinischen Universitätsklinik der Charité in Berlin. Direktor: Prof. G. v. Bergmann
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung des klinischen Teils:

1. Die im theoretischen Teil besprochenen Fermenttabletten von Fried. Witte wurden in geeigneten Fällen bei Kranken erprobt, um festzustellen, ob die günstigen Werte des Reagensglasversuchs auch am Lebenden bestätigt wurden.

2. Als geeignet erwiesen sich bisher Fälle von primärer und sekundärer Pankreaserkrankung. Dabei kam es zu symptomatischen Besserungen, die während der Dauer der Fermentverabreichung anhielten, aber auch darüber hinaus wirksam blieben. Heilungswirkungen im Sinne einer Restitution und Neuproduktion von Fermenten bei organischen Veränderungen kann man im allgemeinen wohl nicht erwarten.

3. Für alle Fermentpräparate ergibt sich aus dem experimentellen und klinischen Teil, daß der Einfluß der Magensalzsäure eine stärkere Fermentanreicherung in den einzelnen Präparaten erfordert, damit später nach der Magenpassage immer noch genügend Fermentmengen zur Verfügung stehen.

4. Die lipatisch verstärkten Witte-Fermenttabletten bedeuten eine Erweiterung unseres bisherigen Rüstzeuges für die Behandlung von Störungen der Fermentabsonderung.

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