Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(6): 261-263
DOI: 10.1055/s-0028-1142558
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber den Wert des Pinkusschen Zeichens, ein Beitrag zur hämatologischen Diagnostik

Erich Fabian - früherem Assistenzarzt
  • Aus der Chirurgischen Klinik der Universität in Bonn. (Direktor: Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Garrè.)
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Das sogenannte Pinkussche Symptom (Auftreten einer relativen Lymphozytose im Blut) ist zwar kein untrügliches Zeichen der hyperplastischen Aleukämie (echten Pseudoleukämie), denn:

es kann einmal bei ihr fehlen,

zum andern findet es sich auch bei verschiedenen anderen Prozessen (Morbus Basedowii, Morbus Banti, malignes Granulom, tuberkulöse Lymphome, nach Milzexstirpation, endlich physiologisch im Kindesalter), die entweder mit der Aleukämie nichts zu tun haben oder mit ihr (vorläufig wenigstens) in einer losen Verbindung stehen (wie der Status lymphaticus bei Morbus Basedowii).

Trotzdem aber braucht man bei Kenntnis der in Frage kommenden Möglichkeiten durchaus nicht auf seine diagnostische Verwertung zu verzichten, nur muß man sich durch fortlaufende Untersuchungen und durch bessere Beachtung der einzelnen Lymphozytenformen ein Urteil bilden und darf ihm nicht ohne weiteres ausschlaggebende Bedeutung beimessen.

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