Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(45): 2090-2093
DOI: 10.1055/s-0028-1143196
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber hohen Speiseröhrenkrebs und seine Behandlung

 Pernice - dirigierendem Arzt
  • Aus dem Diakonissenhause in Frankfurt a. O.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei einer Oesophagusstriktur im oberen Drittel ist, falls die Oesophagoskopie den Charakter der Erkrankung nicht erkennen läßt, eine probatorische Oesophagotomie vorzunehmen, welche zur Oesophagostomie führen soll, falls es sich um ein Karzinom bei stark reduzierten Personen handelt; bei leidlich kräftigen Personen mache man sofort die Radikaloperation.

2. Der Kochersche Kragenschnitt mit zwei nach unten gehenden Längsschnitten, also der ∏-Schnitt ist der Uebersichtlichkeit und der Asepsis wegen der beste.

3. Bei nachgewiesenem Uebergreifen des Oesophaguskarzinoms auf Kehlkopf- oder Luftwege ist radikal mit der Entfernung des mitbeteiligten Teiles der Luftwege vorzugehen.

4. Der Trachealstumpf ist vor der Eröffnung der Speiseröhre aus der Wunde herauszunähen.

5. Die Mediastinaltasche ist bei der Operation durch zuverlässige Tamponade vor Infektion zu schützen.

6. Der peripherische Oesophagusstumpf ist möglichst entfernt von der Trachealöffnung in den untersten Wundwinkel des linken Längsschnittes einzunähen.

7. Die obere Schlundöffnung ist vollständig submukös zu vernähen.

8. Es sind nach der Operation häufig kleine Mahlzeiten zu reichen.

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