Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(46): 2148-2150
DOI: 10.1055/s-0028-1143219
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Resorption des Jothions, besonders bei rektaler Applikation

G. Wesenberg in Elberfeld
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Das Jothion wird bei rektaler Applikation, als Suppositorium von 0,15 und 0,25 g auf 2 g Kakaobutter, meist gut vertragen.

2. Die Resorption tritt sehr rasch ein, da schon 10—15 Minuten nach der Einführung im Harn und Speichel Jod nachweisbar ist; sie ist bei dieser Anwendungsweise nahezu vollständig.

3. Auch von der Haut aus wird Jothion, in Bestätigung früherer Versuche, gut resorbiert; durch die Benutzung des Eucerins anstatt von Vaseline-Lanolin wird die Resorption des Jothions nur unwesentlich erhöht.

4. Ein kleiner Teil des nach Jothion-Einreibung resorbierten Jods geht — analog wie vom Jodkalium — in die Milch über.

5. Jodvasogen und Jodvasoliment, wie auch Jod-Neol werden von der Haut aus fast garnicht resorbiert; ebenso das Jodäthyl-Vasoliment. Die Empfehlung des Vasolimentum jodaethylatum D. A. V. als Ersatz des Jothions seitens des Deutschen Apothekervereins ist demnach ungerechtfertigt und unzulässig.

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