Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(9): 357-358
DOI: 10.1055/s-0028-1145038
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Pankreasfunktionsprüfugen

Hans Simon
  • Aus der II. Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Berlin-Neukölln. (Dirigierender Arzt: Oberarzt Dr. Zadek.)
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Publication Date:
27 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Als zuverlässigste Methoden für den Nachweis einer Pankreaserkrankung haben sich an einem großen Material der Lipasenachweis nach Rona und die Diastaseprobe nach Wohlgemuth erwiesen. Beide Methoden sind technisch nicht schwierig und in kurzer Zeit ausführbar; sie eignen sich daher auch für akute, operativ zu behandelnde Kranke besonders deswegen, weil sie, ohne Vorbereitung, an leicht zu beschaffendem Material, im Blutserum, vorgenommen werden können. Der Lipasenachweis ist feiner als der Diastasenachweis; beide Proben sind auch bei diffusen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse verwertbar.

Dem Fermentnachweis im Duodenalsaft kommt praktisch in der Diagnostik der Pankreaserkrankungen nur eine nebengeordnete Bedeutung zu, nicht allein wegen der zeitlich zu langen Versuchsdauer, sondern auch wegen der großen Schwankungen in der Fermentproduktion, die ohne jede Regelmäßigkeit nur in den wenigsten, dann aber auch mit einfacheren Mitteln erkennbaren Fällen einen Schluß gestatten.

Auch die älteren Methoden, Fermentproben im Stuhl, sowie dessen Untersuchung nach Belastungsdiät, Glykosurie, Adrenalinmydriasis, treten dem Fermentnachweis im Blut gegenüber an Bedeutung zurück.

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