Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(28): 949-950
DOI: 10.1055/s-0028-1165910
Geschichte der Medizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Eine Vorlesung von Rudolf Virchow über die Lungenphthise vom 3. VIII. 18691)

Im Wortlaut mitgeteiltF. Marchand in Leipzig 1) Bei dem neuerdings wieder stark in den Vordergrund tretenden Interesse an der Entstehung und Entwicklung der Lungentuberkulose dürfte die Schilderung nicht unwillkommen sein, welche Virchow vor 50 Jahren in seinen Vorlesungen von diesem viel umstrittenen Kapitel der Pathologischen Anatomie gab, an dessen Erforschung er selbst so großen Anteil hatte. Zwar sind seine Ansichten aus seinen Arbeiten, besonders aus dem 2. Band der Geschwulstlehre, bekannt, doch bleibt die übersichtliche Zusammenfassung seiner damaligen Anschauungen für den Unterricht noch heute von Interesse. Allerdings weichen diese in vieler Hinsicht von den heutigen ab, aber zum Verständnis der letzteren ist auch die Kenntnis der vorausgegangenen wichtig. Vorher mögen noch einige Bemerkungen Virchows über die chronischen indurativen Pneumonien angeführt werden, von deren drei Formen die eine, als Peribronchitis indurativa bezeichnete, eigentümliche knotige Bildungen hervorbringt. die sehr zur Verwechslung mit Tuberkeln beigetragen haben. Es gibt eine Pneumonia nodosa, die in kleinen Knötchen auftritt; solch eine verdickte Stelle kann sich in allen Teilen eines Bronchus finden, der dabei verengt ist und auf dem Durchschnitt wie ein runder Knoten, mit oft nur schwer erkennbarem Lumen aussieht (die heut als lymphangitischperibronchitische bezeichnete Form der Tuberkulose). M.
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

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