Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(20): 948-952
DOI: 10.1055/s-0029-1189513
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Technik und Wirkung der intramuskulären Injektion des Joha

Mit einer KunstbeilageCarl Schindler in Berlin
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Publication Date:
06 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die gute Wirkung der Depotbehandlung mit Joha beruht sowohl auf der staubfeinen Verreibung und dem kleinen Volumen der injizierten Gesamtmasse, als auch auf der Jodwirkung des Jodipins und der restlosen Ausnutzung und Resorption der ganzen Salvarsanemulsion. Das ist nicht überraschend, weil bekanntlich auch in der Hg- Therapie die hochprozentigen Quecksilberöle in feinster Verreibung und in kleinstem Volumen an guter Verträglichkeit und nachhaltiger Wirkung infolge langsamerer Ausscheidung, aber restloser Verarbeitung den wasserlöslichen, schnell wieder ausgeschiedenen Hg-Präparaten (Sublimat, Enesol, Asurol etc.) durchaus überlegen sind. Daß die Depotbehandlung mit Joha ungefährlich und unbedenklich ist, wurde in mehreren Mitteilungen aus der Zielerschen Klinik besonders hervorgehoben! Bezüglich des Endresultats (Rezidive, Wa.R.) steht fest, daß durch mehrmalige intravenöse Injektionen innerhalb einer Kur nicht mehr erreicht wurde als durch die Depotbehandlung mit zwei Joha-Injektionen, denn durch wiederholte intravenöse Injektionen innerhalb einer Kur konnten auch nicht in allen Fällen Rezidive mit positiver Wa.R. verhütet werden. Es empfiehlt sich daher, nach dem Vorschlage Neissers, Zielers u. a. die intravenöse Injektion, um sie nachhaltiger wirkend zu machen, mit intramuskulären Joha-Injektionen zu kombinieren. Für den Praktiker in der Sprechstunde ist es unter allen Umständen leichter und auch sicherer, intramuskulär das gebrauchsfertige Joha anzuwenden (wodurch jedwede Manipulation des Arztes mit dem Salvarsan sich erübrigt), als eine intravenöse Injektion zu wagen, die nur in einer Klinik vorgenommen werden soll. Aber die Technik auch der intramuskulären Injektion muß sorgfältigst und richtig geübt werden.

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