Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(11): 542-545
DOI: 10.1055/s-0029-1190258
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber den Gehalt des Blutes an Diphtherie-Antitoxin bei gesunden Erwachsenen, Rekonvaleszenten und Bazillenträgern, nebst Bemerkungen über die Bedeutung der letzteren bei der Diphtherie

R. Otto
  • Aus dem Institut für Infektionskrankheiten „Robert Koch” in Berlin. (Direktor: Geh. Ober-Med.-Rat Loeffler.)
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Unsere Antitoxin-Untersuchungen haben die alte Erfahrung bestätigt, nach der mit dem Vorkommen von Antitoxin bei einem großen Prozentsatz der Erwachsenen zu rechnen ist.

2. Dieser Prozentsatz ist am größten bei den Personen, die — wie das Krankenhauspersonal — dauernd Infektionen mit Diphtherie ausgesetzt sind.

3. Bazillenträger und Dauerausscheider zeigten einen hohen, sonstige Rekonvaleszenten einen weniger hohen Antitoxingehalt. Eine einmalige Infektion mit Diphtherie erzeugt demnach in der Regel wohl keine besonders hohe Immunität, hierzu sind wahrscheinlich wiederholte Infektionen notwendig.

4. Die gesunden Bazillenträger machen z.T. larvierte, klinisch nicht in Erscheinung tretende Infektionen durch, wie aus dem Ansteigen des Antitoxingehaltes während bzw. nach der Periode des positiven Bazillenbefundes hervorgeht.

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