Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(16): 798-801
DOI: 10.1055/s-0029-1190344
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Wie kann man üble Ausgänge beifieberhaften Aborten am besten vermeiden?1)

W. Benthin
  • Aus der Universitäts-Frauenklinik in Königsberg i. Pr. (Direktor: Geheimrat Winter.)
1) Nach einem Vortrag, gehalten in der Nordostdeutschen Ges. f. Gyn. am 29. Nov. 1913.
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Jeder Behandlung eines fieberhaften Abortes muß eine genaue Untersuchung vorangehen, um parauterine Infektionsprozesse ausschalten zu können. Sind Komplikationen vorhanden, so ist die Prognose je nach der Art und der Lokalisation des Infektionsprozesses verschieden zu bewerten; sie ist aber stets zweifelhaft. Alle komplizierten Aborte sind von der aktiven Behandlung auszuschließen.

Bei unkomplizierten fieberhaften Aborten ist die Prognose im allgemeinen günstig. Sie richtet sich nach der infizierenden Keimart und ist ungünstig bei den mit hämolytischen Streptokokken infizierten Fällen, besonders dann, wenn sofort ausgeräumt wird. Auch bei den unkomplizierten fieberhaften Aborten, namentlich bei Vorhandensein hämolytischer Streptokokken, ist die konservative Therapie zu empfehlen. Muß wegen starker Blutung (8—10 %) sofort ausgeräumt werden, dann muß so schonend wie möglich unter Vermeidung instrumenteller Eingriffe vorgegangen werden. Alle Einwände, die gegen diese konservative Therapie vorgebracht wurden, haben sich als nicht stichhaltig erwiesen. Die Gefahren, die von Seiten des Eies drohen, sind unwesentlich.

    >