Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(23): 1152-1155
DOI: 10.1055/s-0029-1190452
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber das Vorkommen und Verhalten der okkulten Blutungen beim Ulcus ventriculi und duodeni

I. Boas in Berlin
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Schwerpunkt der Diagnose des Ulcus ventriculi oder duodeni liegt in dem okkulten Blutbefund. Der dauernd positive Blutbefund in Verbindung mit dem übrigen Symptomenkomplex beweist das Bestehen eines floriden Ulcus, der dauernd negative Blutbefund spricht mit größter Wahrscheinlichkeit gegen das Vorliegen eines frischen Geschwüres, schließt aber ein altes, abgeheiltes Geschwür, besonders aber Komplikationen desselben, nicht aus. Für die Diagnose eines Geschwüres oder hämorrhagischer Erosionen reichen die schwächeren katalytischen Proben keineswegs aus. Die Phenolphthalinprobe in der von mir verbesserten Form ist die einzige Probe, die den Nachweis minimalster Blutspuren in den Faeces gestattet. Mit dem schärferen Nachweis okkulter Blutungen eröffnen sich auch bessere Perspektiven für eine frühzeitige interne Behandlung. Hierdurch können auch Rezidive leichter erkannt und schneller im Keime erstickt werden. Für die Trennung von Ulcus ventriculi und duodeni existieren, soweit die okkulten Blutungen in Frage kommen, bis jetzt noch keine sicheren Grundlagen.

    >