Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(29): 1461-1467
DOI: 10.1055/s-0029-1190572
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Ausfallserscheinungen nach Affektionen des Zentralnervensystems und ihre Rückbildung1)

Max Rothmann in Berlin 1) Vortrag, geh. i. V. f. Inn. M. u. Kindhlk. i. Berlin am 25. V. 1914.
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Ausfallserscheinungen nach Herden im Zentralnervensystem folgen dem phylogenetischen Grundgesetz, nach dem die phylogenetisch alten Funktionen schwerer zum Ausfall zu bringen sind und sich rascher restituieren als die phylogenetisch jungen. Eine Diaschisiswirkung (v. Monakow) kommt beim vorher gesunden Gehirn hierbei nicht in Frage. Die Rückbildung der Ausfallserscheinungen kann auf sehr verschiedenen Wegen zustandekommen; der wichtigste Modus der Rückbildung ist die Wiederkehr der selbständigen Funktion der phylogenetisch alten Zentren der niederen Hirnteile nach Ausfall der höheren Hirnzentren. Die Uebungstherapie ist weitgehend imstande, diesen Restitutionsvorgang zu beschleunigen und zu vervollkommnen.

    >