Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(45): 1936-1937
DOI: 10.1055/s-0029-1190772
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber gastrogene Diarrhöen und das Vorkommen von Achylia pancreatica bei Achylia gastrica

A. Bittorf - Oberarzt
  • Aus der Medizinischen Klinik der Universität in Breslau. (Direktor: Geheimrat Minkowski.)
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Publication Date:
30 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Auftreten von schwerer Kreatorrhoe und geringer Steatorrhoe bei den Durchfällen infolge Achylia gastrica ist ein häufigeres Vorkommnis. Die Trypsinmengen im Stuhl und im Magen (nach Boldyreff) sind trotzdem vielfach ganz normal. Das Bestehen einer (funktionellen) Achylia pancreatica wird durch diesen abnormen Befund der Faeces nicht bewiesen, die als seltenes Ereignis zu gelten hat, während etwas häufiger wohl eine Verminderung der Trypsinmenge bei Achylie beobachtet wird. Die ungleichartige Ausutzung der Nahrung, die Analogien unter normalen und pathologischen Verhältnissen hat, ist bei Achylie Folge einerseits der beschleunigten Peristaltik, anderseits der schlechten (ungenügenden) Magenverdauung. Röntgenuntersuchungen ergaben bei diesen Durchfällen bisher durchschnittlich nur eine mäßige Beschleunigung der Magen- und Dünndarmentleerung, dagegen eine stärkere (partielle) Beschleunigung der Dickdarmentleerung. Die Ursache dieser vermehrten Dickdarmperistaltik ist häufig ein Katarrh desselben durch abnorme chemische und bakterielle Einflüsse, der oft der Behandlung bedarf.

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