Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(45): 1331-1332
DOI: 10.1055/s-0029-1192252
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Beurteilung und Behandlung der Brustschüsse

Stabsarzt d. R. W. von Brunn - Chefarzt eines Feldlazaretts
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Brust- bzw. Lungenschüsse verlaufen stets mit Hämothorax und im Beginn auch mit Pneumothorax. Linkseitige Lungenschüsse pflegen schwerer zu verlaufen als rechtseitige.

Artillerieverletzungen sind im allgemeinen ernster als Infanterie verletzungen, und zwar nach meiner Erfahrung deswegen, weil sie leichter zur Entstehung eines offenen Pneumothorax Anlaß geben; Infektion bei geschlossenem Pneumothorax habe ich auch bei Verletzung durch Artilleriegeschoß nie gesehen.

Die Behandlung ist, wenigstens in den ersten zwei bis drei Wochen, grundsätzlich konservativ, Morphium und Sorge für Ruhe in jeder Form ist das Wesentliche. Probepunktionen beim Verdacht eingetretener Infektion sind sofort und eventuell öfters auszuführen.

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