DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2010; 8(01): 34
DOI: 10.1055/s-0029-1202917
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Christina Thomas
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Publication Date:
26 January 2010 (online)

Schweiz

Die Entwicklung der Osteopathie in der Schweiz

Im Sommer 2005 gab es in der Schweiz noch 5 verschiedene Berufsverbände, deren großes gemeinsames Ziel die Anerkennung des Berufs des Osteopathen in der Schweiz war. Auf Verlangen der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK; in Deutschland mit der Gesundheitsministerkonferenz der Länder zu vergleichen) wurde im November 2005 in Bern der Schweizerische Verband der Osteopathen SVO–FSO gegründet. Bei der Gründungsversammlung waren rund 250 der insgesamt 350 Mitglieder anwesend.

Mittlerweile hat unser Verband eine Stärke von 670 Mitgliedern erreicht. Um die Einführung des Berufsbilds voranzubringen, wurden eine einheitliche Ausbildungs– und Prüfungsordnung sowie eine Weiterbildungsverpflichtung eingeführt. Um den Anforderungen der GDK und den Bedürfnissen der Krankenkassen nach einem einheitlichen Ausbildungsstand aller, auch schon langjährig tätiger Osteopathen zu entsprechen, wurde im Frühling 2008 erstmals eine von der GDK durchgeführte interkantonale Prüfung abgehalten. Hierbei wird praktisch am Patienten überprüft, ob der Osteopath die Behandlungsverantwortung innerhalb seiner therapeutischen Grenzen richtig einschätzt und wahrnimmt, mit anderen Worten, dass er keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt. Bis Ende 2012 sollte jeder Osteopath in der Schweiz diese Prüfung absolviert haben. Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Krankenkassen ab 2013 nur noch Behandlungen von Osteopathen mit GDK–Diplom abrechnen werden, wobei allein die Zulassung zur Prüfung schon eine hohe Hürde darstellt. Zudem werden in der Schweiz zukünftig nur noch Osteopathen mit 5–jähriger Vollzeitausbildung ein eidgenössisches Diplom und damit eine Berufsausübungsbewilligung erhalten. Sicherlich eine hohe Hürde, aber auch ein großer Schritt in Richtung Qualitätssicherung und Berufsanerkennung für alle in der Schweiz arbeitenden Osteopathen.

Online zu finden unter www.dx.doi.org/10.1055/s-0029-1202917


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