Diabetes aktuell 2009; 7(1): 43-44
DOI: 10.1055/s-0029-1208375
Falldarstellung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erfolgreiche Therapie mit Exenatid – Adipöser Typ–2–Diabetiker mit hohem kardiovaskulären Risiko

Silvia Hildebrandt1
  • 1Fachärztin für Innere Medizin – Diabetologische Schwerpunktpraxis, Thale
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Publication History

Publication Date:
18 February 2009 (online)

Anamnese

Der Patient ist 58 Jahre alt und als Handwerker voll berufstätig. Seit 1992 ist bei ihm ein Typ– 2–Diabetes bekannt.

Risikoprofil und Begleiterkrankungen

Es besteht eine ausgeprägte familiäre Vorbelastung mit Typ–2–Diabetes und Herzerkrankungen. Der Patient ist Raucher und übergewichtig. Seit 1998 liegt eine arterielle Hypertonie vor, die mit Olmesartan 20 mg und Hydrochlorothiazid 12,5 mg behandelt wird. Seit 2005 ist er wegen eines metabolischen Syndroms mit Fettstoffwechselstörung auf Simvastatin eingestellt. Es wurde eine Fettleber mit Cholelithiasis diagnostiziert und als Folgeerkrankung des Diabetes besteht eine schmerzhafte diabetische Polyneuropathie, die seit 2006 mit Duloxetin behandelt wird. Bei Beschwerden durch ein rezidivierendes LWS–Syndrom nimmt der Patient Diclofenac ein.

Bisherige Therapie

Zur Therapie des Diabetes erhielt der Patient von 02/1992 bis 12/2006 Glibenclamid 3,5 mg in steigender Dosis, zuletzt 7 mg zweimal täglich. Seit 01/2007 wurde einmal täglich Metformin 1000 mg hinzugegeben. Von Beginn der Therapie an kam es zu einer stetigen Gewichtszunahme von insgesamt 10 Kilogramm.

In meiner Praxis stellte sich der Patient erstmals im März 2007 vor. Die Medikation bestand zu diesem Zeitpunkt aus insgesamt 14 mg Glibenclamid täglich sowie 1000 mg Metformin. Hierunter war die Einstellung des Blutzuckers schlecht [Abb. 1]. Der Patient nahm an einer von der Krankenkasse geförderten Diabetesschulung (MEDIAS) teil und versuchte – leider erfolglos – sein Gewicht zu reduzieren oder zumindest die weitere Zunahme zu stoppen. Eine Umstellung auf eine intensivierte Insulintherapie lehnte er wegen der Notwendigkeit mehrfachen Spritzens und täglicher Blutzuckerkontrollen konsequent ab. Auch fürchtete er sich wegen seiner körperlich anstrengenden Arbeit vor Hypoglykämien.

Abb. 1 Blutzuckerwerte nüchtern und postprandial vor und nach Einstellung auf Exenatid.

Korrespondenz

Dr. med. Silvia Hildebrandt

Musestieg 28

06502 Thale

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