PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(3): 245-250
DOI: 10.1055/s-0029-1223326
Aus der Praxis
Theorie und Forschung für die Praxis
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein systemisch-lösungsorientiertes Präventionsprogramm

Christoph  Abel, Jochen  Schweitzer, Sabine  Matthäus
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Publication Date:
04 September 2009 (online)

Zusammenfassung

An der Universität Mannheim, Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, wurde in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen[1] von Mai 2004 bis April 2006 das Forschungsprojekt „Professionalisierung in Pflegeberufen” durchgeführt, das die Eignung systemisch-lösungsorientierter Beratung im Hinblick auf die Prävention von Stress und Burnout untersuchte. Es wurde eine auf systemischen und lösungsorientierten Prinzipien basierende Präventionsmaßnahme entwickelt und evaluiert. Ziele waren die Verbesserung stress- und burnout-relevanter interner Ressourcen (unter anderem Kompetenzerwartung, proaktive Einstellung und Beratungskompetenz) sowie die Verringerung von Bedrohungseinschätzungen und interpersonalen Problemen. Die Ergebnisse der begleitenden quasi-experimentellen Evaluationsstudie belegen bei den Teilnehmern der Maßnahme signifikante und substanzielle positive Veränderungen burnout-spezifischer protektiver Faktoren, die sechs Monate nach Beendigung des Kurses immer noch relativ stabil waren.

1 An dieser Stelle sei Frau Prof. Dr. Kersting als Projektverantwortliche an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen (seit 1. März 2008 in die Fachhochschule Ludwigshafen integriert) für die hervorragende Kooperation bei der Planung der Kurse „Einführung in die systemisch-lösungsorientierte Beratung” gedankt.

Literatur

  • 1 Abel C. Systemisch-lösungsorientierte Beratung zur Prävention von Stress und Burnout in Pflegeberufen. Dissertation. Universität Mannheim; 2007
  • 2 Becker P. Gesundheit durch . Bedürfnisbefriedigung. Göttingen; Hogrefe 2006
  • 3 Buchwald P, Hobfoll S E. Burnout aus ressourcentheoretischer Perspektive.  Psychologie in Erziehung und Unterricht. 2004;  51 247-257
  • 4 Cohen J. Statistical power analysis for the behavioral sciences. Hillsdale, NJ; Lawrence Earlbaum Associates 1988
  • 5 de Shazer S. Der Dreh: überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie. Heidelberg; Carl-Auer-Verlag 2006
  • 6 Grawe K. Neuropsychotherapie. Göttingen; Hogrefe 2004
  • 7 Grossarth-Maticek R. Autonomietraining. Gesundheit und Problemlösung durch Anregung der Selbstregulation. Berlin, New York; De Gruyter 2000
  • 8 Honermann H, Müssen P, Brinkmann A. et al .Ratinginventar Lösungsorientierter Interventionen (RLI). Ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung ressourcen- und lösungsorientierten Therapeutenverhaltens. Göttingen; Vandenhoeck & Ruprecht 1999
  • 9 Horowitz L M, Strauß B, Kordy H. Das Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme (Deutsche Version). Weinheim, Göttingen; Beltz-Test-Gesellschaft 2000
  • 10 Luhmann N. Soziale Systeme. Grundriss einer allgemeinen Theorie (neue Auflage 2008). Frankfurt; Suhrkamp 1984
  • 11 Schaufeli W, Enzmann D Hrsg. The burnout companion to study & practice. London; Taylor & Francis 1998
  • 12 Schmitz G S, Schwarzer R. Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern: Längsschnittbefunde mit einem neuen Instrument.  Zeitschrift für Pädagogische Psychologie. 2000;  14 (1) 12-25
  • 13 Schwarzer R, Jerusalem M. Hrsg .Skalen zur Erfassung von Lehrer- und Schülermerkmalen. Dokumentation der psychometrischen Verfahren im Rahmen der Wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs Selbstwirksame Schulen. Berlin; Freie Universität Berlin 1999

1 An dieser Stelle sei Frau Prof. Dr. Kersting als Projektverantwortliche an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen (seit 1. März 2008 in die Fachhochschule Ludwigshafen integriert) für die hervorragende Kooperation bei der Planung der Kurse „Einführung in die systemisch-lösungsorientierte Beratung” gedankt.

2 Für eine Übersicht empirischer Studien zu den einzelnen Ressourcen siehe Abel (2007).

3 Das Modell von Steve de Shazer gibt eine Abfolge lösungsorientierter Fragen vor, die systematisch „abgearbeitet” werden können.

4 Nach Cohen (1988) werden Mittelwertsunterschiede zwischen Experimental- und Kontrollgruppe mit dem Buchstaben d bezeichnet, wobei d = 0,3 einen kleinen, d = 0,5 einen mittleren und d = 0,8 einen großen Effekt anzeigt. Mittelwertsunterschiede zwischen Prä- und Post-Test-Stichproben werden mit dem Buchstaben f bezeichnet, wobei f = 0,1 einen kleinen, f = 0,25 einen mittleren und 0,5 einen großen Effekt anzeigt.

5 Relative Stabilität der Effekte bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Werte für die allgemeine Selbstwirksamkeit und die Bedrohungseinschätzungen zwar zurückgingen, die negative Mittelwertsdifferenz von Post zu Katamnese jedoch auf dem 5 %-Niveau nicht signifikant wurde.

Dr. Christoph Abel

Sektion Medizinische Organisationspsychologie
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Institut für Medizinische Psychologie
Universitätsklinikum Heidelberg

Bergheimer Straße 20

69115 Heidelberg

Email: Christoph.Abel@med.uni-heidelberg.de

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