PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(3): 251-255
DOI: 10.1055/s-0029-1223327
Aus der Praxis
Theorie und Forschung für die Praxis
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Burnout bei schulischen Lehrkräften

Joachim  Bauer
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Publication Date:
04 September 2009 (online)

Zusammenfassung

Schulische Lehrkräfte gehören derzeit zu den am stärksten vom Burnout-Syndrom betroffenen Berufsgruppen. Zwischen 20 % und 30 % der diensttuenden Lehrerinnen und Lehrer sind von einer signifikanten stressassoziierten Gesundheitsstörung betroffen. Ein hoher Prozentsatz von Lehrkräften ist verbaler Aggressivität und Androhungen körperlicher Gewalt bis hin zu tatsächlicher Gewalt ausgesetzt. Die Kunst der Beziehungsgestaltung mit einer schwieriger gewordenen Schülerklientel gehört zu den besonderen Voraussetzungen des Lehrerberufs, wird in der Ausbildung aber kaum gelehrt und von vielen Lehrern nur wenig beherrscht. Im Zusammenhang damit erhöht sich das Risiko, an der Beziehungsgestaltung zu scheitern und Burnout oder andere seelische Gesundheitsstörungen zu erleiden. Je nach Schwere der seelischen bzw. psychosomatischen Gesundheitsstörung sind ambulante psychotherapeutische oder stationäre psychosomatische Hilfestellungen indiziert. In die Behandlung sollten einige für den Lehrerberuf spezifische therapeutische Ansatzpunkte einbezogen sein, die in einem vom Autor erstellten Manual beschrieben sind und hier zur Darstellung kommen.

Literatur

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Prof. Dr. Joachim Bauer

Universitätsklinikum Freiburg

Hauptstraße 8

79104 Freiburg

Email: joachim.bauer@uniklinik-freiburg.de

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