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DOI: 10.1055/s-0029-1223387
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Das Paradox der Autonomie
Publication History
Publication Date:
20 November 2009 (online)
Zusammenfassung
Die Autorin nimmt zunächst eine neue Kontextualisierung des Autonomiebegriffs in Hinblick auf die Psychotherapie vor. Sie kommt dadurch auf ein Paradox, das therapeutisch verwertbar wird: Autonomie im Sinne der Selbstentscheidung und -verantwortung steht am Anfang und ist doch das Ziel einer Therapie. Autonomie muss also vorausgesetzt werden, um sie verwirklichen zu können. Wie Patientenautonomie therapeutisch wirksam ist, wird durch ein klinisches Fallbeispiel von Anna-Lena deutlich, die an Magersucht leidet. Ebenso deutlich wird an diesem Beispiel, inwiefern Autonomie keine Methode, vielmehr ein Wagnis darstellt, das im Therapeutenteam zu Differenzen führen kann. Therapeutischer Hintergrund der Autorin ist die Existenzanalyse (Logotherapie) von Viktor Frankl, sowie das anthropologische Konzept existenzieller Denker, namentlich Karl Jaspers. Der philosophisch fundierte und appellative Charakter der Therapie führt zu einer weiteren These: Patientenautonomie setzt die Autonomie des Therapeuten voraus.
Schlüsselwörter
Logotherapie - Jaspers - Magersucht (Anorexia nervosa) - Anthropologie - Teamkonflikt - Paradox
Literatur
- 1 Fintz A. Die Kunst der Beratung. Jaspers' Philosophie in Sinn-orientierter Beratung. Bielefeld, Locarno; Edition Sirius 2006
- 2 Frankl V. Ärztliche Seelsorge. Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse (1946). Frankfurt / M; Fischer 1994
- 3 Fromm E. Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Stuttgart; Deutsche Verlagsanstalt 1976
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- 8 Kierkegård S. Die Krankheit zum Tode. Hamburg; Europäische Verlagsanstalt 2002
-
9 Plessner H.
Die Stufen des Organischen und der Mensch (1929). In: Plessner H Gesammelte Schriften. Bd. 4. Frankfurt / M; Suhrkamp 1981
Dr. Anette Fintz
Institut für Sinn-Orientierte-Beratung
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