Rofo 1977; 126(5): 438-442
DOI: 10.1055/s-0029-1230612
Originalarbeiten

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Über die prästenotische Engstellung in den oberen Harnwegen

Prestenotic narrowing in the upper urinary tractH. Schmidt
  • Strahlendiagnostische Abteilung (Chefarzt: Prof. Dr. H. Schmidt) des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Altona
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Während die prästenotische Dilatation bei den ableitenden Harnwegen als charakteristisches, radiologisch nachweisbares Symptom gilt, wird die vorausgehende, wohl durch eine kompensierende Hypertrophie der Muskularis bedingte Engstellung entweder nicht beachtet oder in ihrer Bedeutung verkannt. Einige Beispiele prästenotischer Engstellungen werden gezeigt und ihre Bedeutung als Hinweis für die radiologische Diagnostik herausgestellt. Die Frage stellt sich, ob evtl. über Jahre hin zu beobachtende Engstellungen des Nierenhohlraumsystems beiderseits bei Blasenausgangsstenose, besonders bei Prostatavergrößerungen, durch eine derartige physiopathologische Reaktion ätiologisch zu erklären ist. Der Beweis wäre nur durch Druckmessungen während der radiologischen Untersuchung zu führen, deren Ergebnisse solange von zweifelhaftem Wert sind, solange ein deswegen eingeführter Ureterkatheter mit Aufhebung des Ostiumverschlusses zusätzlich unphysiologische Verhältnisse hervorruft.

Summary

While prestenotic dilatation in the upper urinary tract is considered as a characteristic radiological feature, earlier narrowing due to compensating hypertrophy of the musculature is either ignored or misinterpreted. Several examples of prestenotic narrowing are demonstrated and their significance in radiological diagnosis is stressed. This raises the question whether the narrowing of the ureters, seen in cases of bladder neck obstruction, particularly with prostatic hypertrophy, can be explained by a similar physiopathological response. This question can only be answered by performing pressure measurements during the course of radiological examination; the results would, however, be of doubtful value since the introduction of the ureteric catheter would lead to an additional unphysiological state.

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