Rofo 2011; 183(4): 388-390
DOI: 10.1055/s-0029-1245875
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kolonendometriose: Zusatzinformation aus der CT-Kolonografie

G. Boehm, T. Mang, M. Gschwendtner
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Publication History

eingereicht: 12.10.2010

angenommen: 2.11.2010

Publication Date:
26 November 2010 (online)

Einleitung

Die Endometriose ist eine häufige gynäkologische Erkrankung. Bei dieser Krankheit befindet sich ein der Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter. Circa 10 % aller Frauen im reproduktiven Lebensalter leiden an dieser Erkrankung. Die bevorzugten Lokalisationen sind die Bauchhöhle im kleinen Becken, die Eierstöcke mit einem typisch zystischen Erscheinungsbild und die Trennschicht zwischen Scheidenhinterwand und Rektum. Betrifft der Befall die Muskulatur der Gebärmutter selbst, spricht man von einer Adenomyosis uteri.

Eine gastrointestinale Beteiligung ist eher selten, wobei hier das Rektosigmoid die häufigste Lokalisation darstellt. Wegen der typischen klinischen Symptomatik von krampfartigen Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Stuhlgang und gelegentlich Blutauflagerungen am Stuhl wird in vielen Fällen vor der gynäkologischen Abklärung eine konventionelle Koloskopie veranlasst. Diese zeigt eine Vorwölbung von außen bei intakter Schleimhaut mit geringer bis höhergradiger Lumeneinengung, die sich in der Endosonografie als submuköse Läsion darstellen lässt. Häufig kann die Koloskopie aufgrund dieser Lumeneinengung nicht komplett durchgeführt werden. Das histologische Ergebnis in den durchgeführten Biopsien ist in vielen Fällen von unzureichender Aussagekraft.

Da es sich bei einem Kolonbefall um eine benigne Läsion mit einem extramuralen Ursprung handelt, stellt ein Schnittbildverfahren eine gute Option zur weiteren Beurteilung dar. Die CT-Kolonografie im Speziellen erlaubt nicht nur die Darstellung der Lagebeziehung der extrinsischen Läsion zum Kolon, sondern ist zusätzlich auch in der Lage, eine Abschätzung des Stenosegrads durchzuführen und das Restkolon hinsichtlich weiterer Läsionen abzuklären.

Dr. Gernot Boehm

Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

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