Zeitschrift für Phytotherapie 2010; 31(3): 145-148
DOI: 10.1055/s-0030-1247661
Praxis
Geriatrische Erkrankungen
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Phytotherapie in der Praxis: Einsatzmöglichkeiten bei geriatrischen Erkrankungen

Dieter Loew, André-Michael Beer, Martin Adler
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Publication Date:
05 July 2010 (online)

Die Verordnung pflanzlicher Arzneimittel ist fester Bestandteil in der täglichen Praxis des niedergelassenen Arztes. Sie werden meist von Ärzten mit der Zusatzbezeichnung »Naturheilverfahren«, aber auch von Kollegen ohne naturheilkundlichen Schwerpunkt als Alternative zu chemisch definierten Substanzen eingesetzt. Bedauerlicherweise wurden im Jahr 2004 Phytopharmaka – von Ginkgo und Johanniskraut abgesehen – im Rahmen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG) aus der Erstattungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen, obwohl sie wie alle Arzneimittel im Rahmen der Zulassung durch die Bundesbehörde (BfArM) auf Qualität, klinische Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geprüft sind und eine günstige Nutzen/Risiko/Kosten-Relation aufweisen.

Für die Praxis stehen vorrangig Monopräparate bzw. begründete Kombinationen zur Verfügung. Zu bewährten Anwendungsgebieten zählen weniger akute und schwere Erkrankungen als leichte bis mittelschwere Beschwerden bei chronischen Erkrankungen, insbesondere bei älteren Patienten ([1], [2], [3], [11]).

Literatur

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  • r16 Wingler K, Schmidt HH.. Guter Stress, schlechter Stress – die feine Balance in Blutgefäßen.  Dtsch Arztbl Int. 2009;  106 677-684

Prof. Dr. Dr. Dieter Loew

Am Allersberg 7

65191 Wiesbaden

PD Dr. med., M.Sc. André-Michael Beer

Abteilung Naturheilkunde

Klinik Blankenstein

Im Vogelsang 5–11

45527 Hattingen

Dr. med. Martin Adler

Lärchenweg 27

57078 Siegen

Online

http://dx.doi.org/10.1055/s-0030-1247661

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