Suchttherapie 2010; 11(4): 180
DOI: 10.1055/s-0030-1267947
Schwerpunktthema

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrolliertes Trinken als legitimes Behandlungsziel bei alkoholbezogenen Störungen – Kontra

K. Mann
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 November 2010 (online)

Maybe we should have called it low risk drinking”. Mit diesem Satz beendete Marc Sobell beim ISBRA Alkohol Weltkongress im September 2010 in Paris einen historischen Rückblick über mehr als 30 Jahre zur Kontroverse des kontrollierten Trinkens. Aus seiner heutigen Sicht gelingt risikoarmes Trinken vor allem bei schädlichem Gebrauch von Alkohol und evtl. bei Trinkern mit leichterem Schweregrad der Abhängigkeit. In der neuen Überarbeitung des diagnostischen und statistischen Manuals (DSM-V) der American Psychiatric Association wird die alte Aufteilung in Abhängigkeit und schädlichen Gebrauch bzw. Abusus aufgegeben zugunsten einer Kategorie „addiction and related disorders”. Damit wird das „risikoarme Trinken” ein valides Behandlungsziel für einen bestimmten Teil von Patienten in dieser neuen Diagnosekategorie.

Literatur

  • 1 Koerkel J. Behavioral self-management with problem drinkers: One-year follow-up of a controlled drinking group treatment approach.  Add Res and Theory. 2006;  14 (1) 35-49
  • 2 Küfner H, Feuerlein W. In-patient treatment of alcoholism. A multi-center evaluation studie.  1989; 
  • 3 Mann K, Schafer DR, Langle G. et al . The long-term course of alcoholism, 5, 10 and 16 years after treatment.  Addiction. 2005;  100 797-805

1 *Erstver öffentlichung in Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: 2411, aktualisierte Version.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. K. Mann

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

J 5

68159 Mannheim

Email: sucht@zi-mannheim.de

    >