Handchir Mikrochir Plast Chir 2011; 43(4): 207
DOI: 10.1055/s-0031-1275304
Gasteditorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gasteditorial

Further Information

Publication History

Publication Date:
10 August 2011 (online)

N. A. Papadopulos

J. Schaff

Die Genitalangleichung von Mann-zu-Frau- und Frau-zu-Mann-Transsexuellen ist auch 28 Jahre nach Einführung des Transsexuellen Gesetzes immer noch eine besonders schwierige Form der Chirurgie. Vor allem hat die Mikrochirurgie in diesen Jahren die Entwicklung von Operationstechniken bei Mann-zu-Frau- als auch Frau-zu-Mann-Transsexuellen ermöglicht, welche nun Ergebnisse bieten, die auch den betroffenen Patienten im Alltag überzeugen und welche wir auch selbst dem Patienten mit akzeptabler Erfolgsrate und Mindestqualität in Aussicht stellen können um die Lebensqualität dieser Patienten und derer Familien zu verbessern.

Diese Art der Chirurgie ist interdisziplinär, verlangt eine große Erfahrung und muss ständig weiterentwickelt werden. In Deutschland gibt es nur wenige Zentren die routinemäßig derartige Eingriffe in großer Zahl durchführen. Um einen Erfahrungsaustausch in Gang zu bringen und Einblick in die Arbeit der einzelnen Zentren zu erhalten, wurde im November 2009 in München ein Operationskurs durchgeführt. 2 Tage lang konnten sehr intensiv Erfahrungen ausgetauscht werden. Viele Vortragenden haben sich danach bereit erklärt Ihre Erfahrungen auch in einer Veröffentlichung in einem Themenheft von Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirurgie gemeinsam einzureichen. Es sind sicher nicht alle Aspekte der Transsexuellenchirurgie darin enthalten. Aber es ist ein Anfang, der die Entwicklung dieser Form der Chirurgie weiter fördern kann. Dass dies notwendig ist zeigen dabei die vielen Komplikationen gerade der Harnröhrenchirurgie. Diese kann nur durch ernsthafte und dauerhafte interdisziplinäre Zusammenarbeit weiterentwickelt werden.

Aber auch die Entwicklung der Hormontherapie bei Adoleszenten zwingt zum Umdenken in der Chirurgie bei Mann-zu-Frau Transsexuellen, da die normale Genitalentwicklung hierbei stark verändert sein kann. Neue Techniken müssen entwickelt werden, um den meist jungen Patienten möglichst narbensparende Alternativen anbieten zu können.

Allen Autoren und auch den Gutachtern dieses Themenheftes möchten wir für ihren Beitrag zum Zustandekommen dieses aktuellen Überblicks ganz herzlich danken!

Prof. Dr. med. Nikolaos PapadopulosKlinikum Rechts der Isar der TU München

Dr. med. Juergen Schaff

Plastic Surgery Center Munich

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Nikolaos A. Papadopulos

Klinik für Plastische Chirurgie &

Handchirurgie

Klinikum rechts der Isar der

Technischen Universität

München

Ismaningerstraße 22

D–81675 München

Email: n.papadopulos@lrz.tum.de

    >