PiD - Psychotherapie im Dialog 2011; 12(4): 337-342
DOI: 10.1055/s-0031-1276976
Aus der Praxis
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„Echter“ Anfall oder nicht?

Eindrücke und Erfahrungen jugendpsychiatrischer Stationsteams anhand von FallschilderungenInka  Aspacher, Schalina  Landwehr, Verena  Briesach, Isabella  Tedesco
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Publication Date:
13 December 2011 (online)

Zusammenfassung

Anhand von vier Patientinnen mit nichtepileptischen Anfällen werden die Verunsicherungen und Ängste der Teams auf jugendpsychiatrischen Stationen im Umgang mit diesem Krankheitsbild geschildert. Die besondere Herausforderung bei zwei Fällen bestand darin, dass die Patientinnen zum Zeitpunkt der Behandlung bzw. anamnestisch zusätzlich an einer Epilepsie erkrankt waren. Der vierte Fall beschreibt eine Patientin, die nach extremer Traumatisierung in der Kindheit während ihrer dissoziativen Zustände eine große Gefahr für sich und das Team darstellte. Immer wieder kam es zu extremen Situationen, die trotz maximaler Betreuung mit schweren Verletzungen bei der Patientin und auch immer wieder mit körperlichen Attacken auf die Betreuer einhergingen.

1 Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (Complex regional pain syndrome, CRPS) gehört zu den neurologisch-orthopädisch-traumatologischen Erkrankungen, die frühere Bezeichnung als Morbus Sudeck ist immer noch gebräuchlich. Nach äußerer Einwirkung (z. B. Traumen, Operationen und Entzündungen) kommt es zu einer Dystrophie und Atrophie von Gliedmaßenabschnitten, weiterhin treten Durchblutungsstörungen, Schwellungen, Hautveränderungen, Schmerzen und schließlich Funktionseinschränkungen auf. Frauen sind häufiger betroffen.

2 Dies ist allerdings für sich genommen noch kein sicherer Ausschluss eines epileptischen Anfalls!

Inka Aspacher
Dr. med. Schalina Landwehr

Pfalzinstitut
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Weinstraße 100

76889 Klingenmünster

Email: inka.aspacher@pfalzklinikum.de

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