Rofo 2012; 184(7): 650-652
DOI: 10.1055/s-0031-1299487
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endovaskuläre Rekanalisation einer persistierenden Arteria ischiadica

T. Bayer
,
M. Siedler
,
H. Weber
,
M. Lenhart
Further Information

Publication History

10 January 2012

12 March 2012

Publication Date:
19 April 2012 (online)

Einleitung

Die persistierende A. ischiadica (PAI) ist eine seltene anatomische Gefäßvariante der arteriellen Blutversorgung der unteren Extremität, deren Inzidenz zwischen 0,01 % und 0,05 % angegeben wird (Brantley et al. J Vasc Surg 1993; 8: 242 – 248). Diese ist für Vaskulopathien, insbesondere für Arteriosklerose und für Aneurysmen prädisponierend und geht in seltenen Fällen mit assoziierten Entwicklungsanomalien der unteren Extremität einher. Bilaterale Formen der PAI sind möglich, die Bevorzugung eines Geschlechts ist nicht bekannt. Da die anatomische Ausprägung der PAI interindividuell sehr variabel sein kann, steht je nach Symptomatik des Patienten eine Vielzahl von operativen und endovaskulären Therapieverfahren zur Verfügung. Der hier vorliegende Fallbericht beschreibt eine thrombotisch verschlossene PAI, bei welcher erfolgreich mit selektiver intraarterieller Lysetherpie, perkutaner transluminaler Angioplastie (PTA) und Stent-Versorgung eine endovaskuläre Rekanalisation erzielt werden konnte. Über ein Vorgehen mit selektiver intraarterieller Lysetherapie in der hier geschilderten Art wurde unseres Wissens in der Literatur noch nicht berichtet.