Dtsch Med Wochenschr 2012; 137(19): 987
DOI: 10.1055/s-0032-1304948
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes noch nie so gut wie heute

Treatment options in diabetes were never as good as today
T. Haak
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Publication Date:
27 April 2012 (online)

Auch im Jahre 2012 schreitet die Volkskrankheit Diabetes mellitus unaufhaltsam fort. Täglich erkranken zwischen 800 und 1000 Menschen an einem Typ 2 Diabetes mellitus.  Dies belastet nicht nur in erheblichem Maße die Volksgesundheit, sondern überproportional auch das Gesundheitssystem.

Doch nie waren die Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes mellitus so gut wie heute. Wir haben die abgestufte Versorgung beim Hausarzt, in den Schwerpunktpraxen sowie in Fachkrankenhäusern etabliert. Es gibt Disease-Management-Programme und die therapeutischen Optionen werden permanent aktualisiert und optimiert.

Anlässlich des diesjährigen Diabetes Kongress 2012 in Stuttgart, den durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft organisierten größten Kongress im deutschsprachigen Raum, war es der Wunsch des Thieme Verlags, ein Schwerpunktheft zum Thema „Diabetes“ herauszugeben. Diesem Wunsch sind wir gerne nachgekommen und ich freue mich, gemeinsam mit meinen Kollegen eine interessante Auswahl an aktuellen Themen rund um die Diabetologie präsentieren zu können.

Dass der Diabetes eine Erkrankung mit vielen Gesichtern ist, zeigen auch die Krankheitsverläufe bei ausgewählten Patienten. In einer Kasuistik beschreiben wir einen Patienten mit nicht beherrschbarer Insulinresistenz vor und nach einer bariatrischen Operation. Das Mediquiz stellt einen 59-jährigen Diabetiker mit unklaren Hautveränderungen vor, die letztendlich doch eine plausible Erklärung gefunden haben. Auch sparen wir die brandaktuellen Themen der aktuellen Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes nicht aus und beleuchten in einer Übersicht das vieldiskutierte Thema „Diabetes und Krebsrisiko“.

Aber wie in jedem anderen Fach der Medizin werden Dinge auch in der Diabetologie kontrovers diskutiert. In einer Pro- und Contra-Diskussion gehen wir der Frage nach, ob Unterzuckerungen wirklich ein ernst zu nehmendes Risiko beim Typ-2-Diabetes sind. Brandaktuell haben wir auch eine kurze Mitteilung zur Fortschreibung der KoDiM-Studie zu den Kosten des Diabetes mellitus in den Jahren 2000–2009 in das Heft mit aufgenommen.

Abgerundet wird die Themenvielfalt dieser Ausgabe mit Informationen zum nationalen Diabetesplan, den die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften und dem Bundesgesundheitsministerium gerade vorbereitet.

Wenn Ihnen dieses Schwerpunktheft der DMW gut gefällt, dann freue ich mich sehr. Noch mehr freue ich mich allerdings, wenn ich Sie vom 17. bis zum 19.  Mai 2012 anlässlich des Diabetes Kongress 2012 in Stuttgart begrüßen darf. Kommen Sie in die baden-württembergische Landeshauptstadt und erleben Sie Diabetologie auf höchstem Niveau. Sie werden es nicht bereuen.

Herzlichst

Ihr

Prof. Dr. Thomas Haak

Tagungspräsident Diabetes Kongress 2012