Rofo 2012; 184(7): 598-599
DOI: 10.1055/s-0032-1318790
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Strahlenbelastung im Kindesalter – Erhöhte Exposition strahlensensibler Organe bei häufigen CT-Untersuchungen

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Publication Date:
28 June 2012 (online)

Bei pädiatrischen Patienten werden immer häufiger schon in sehr jungen Jahren CT durchgeführt. Eine französische Arbeitsgruppe um M. O. Bernier untersuchte anhand retrospektiver Daten, welche Organe bei Kindern am häufigsten mittels CT untersucht werden und wie hoch die damit verbundene Strahlenbelastung ist.

Br J Radiol 2012; 85: 53–60

In Frankreich sind 40% der jährlichen Strahlenbelastung auf medizinische Untersuchungen zurückzuführen, woran das CT einen relativ hohen Anteil hat. Etwa 11% aller CT-Untersuchungen werden in Frankreich bei Kindern durchgeführt, die deutlich strahlensensibler sind als Erwachsene. Außerdem gibt es Hinweise, dass eine pränatale oder frühkindliche Strahlenexposition das Krebsrisiko erhöhen könnte.

Vor diesem Hintergrund werteten die Wissenschaftler retrospektiv die Computertomogramme bei Kindern unter 5 Jahren aus den Jahren 2000 bis 2006 an den 14 wichtigsten pädiatrisch-radiologischen Zentren in Frankreich aus. Für jede dieser Untersuchungen wurde die Organdosis errechnet.

Die Kohorte umfasste 27 362 Kinder, von denen 43% zum Zeitpunkt der Untersuchung jünger als 1 Jahr und 9% jünger als 1 Monat waren. 4% der Kinder litten an einer Krebserkrankung. Die Zahl der durchgeführten Untersuchungen pro Kind lag zwischen 1 und 43 (im Mittel 1,6). Am häufigsten wurde ein CT des Kopfes durchgeführt (63%), gefolgt von Thorax (21%), Abdomen und Becken (8%) und anderen Bereichen (8%). Bei Kindern mit einer Krebsdiagnose wurden im Mittel signifikant mehr CT-Untersuchungen durchgeführt (p < 0,0001).

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