TumorDiagnostik & Therapie 2013; 34(1): 16-18
DOI: 10.1055/s-0032-1319198
Schwerpunkt: Augentumoren
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Ätiologie und Epidemiologie maligner epibulbärer Tumoren

H. Westekemper
,
A. Tomaszewski
,
R. Darawsha
,
D. Meller
,
K.-P. Steuhl
,
A. Eckstein
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Publication History

Publication Date:
06 February 2013 (online)

Maligne epibulbäre Tumoren bilden eine Gruppe von Erkrankungen der okulären Oberfläche mit unterschiedlicher Ätiologie und unterschiedlichem Malignitätsgrad. Bei der Entstehung der epibulbären Tumoren spielen inflammatorische Prozesse autoimmunologischer oder infektiöser Genese ebenso eine Rolle wie Umweltfaktoren, Immunsuppression (medikamentös oder infektiös) und genetische Mutationen. Die Tumorentitäten, die auf der Augenoberfläche manifest werden können sind grundverschieden. Sie erfordern daher auch jeweils ein spezifisch abgestimmtes diagnostisches und therapeutisches Vorgehen.

Das diagnostische Dilemma, einen malignen Prozess zu identifizieren, ist vielleicht bei den plattenepithelialen Tumoren und Präkanzerosen am größten. Ihnen fehlen das „melanozytäre Warnsignal“ der Pigmentierung, das bei den Melanomen häufig wegweisend ist und auch der typische klinische Aspekt der „lachsfarbenen Tumormasse“, die ein konjunktivales Lymphom auszeichnet. Konjunktivale intraepitheliale Neoplasien oder Plattenepithelkarzinome können eine Reihe entzündlicher und degenerativer konjunktivaler Prozesse imitieren, so dass es zur zeitnahen Diagnosefindung wichtig ist, eine Tumorerkrankung in Erwägung zu ziehen. Im Folgenden werden die wichtigsten konjunktivalen Tumorentitäten bezogen auf ihre Ätiologie und Epidemiologie besprochen.