ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(6): 261
DOI: 10.1055/s-0032-1322441
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Social Media

Cornelia Gins
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Publication Date:
03 July 2012 (online)

Haben Sie schon einen Facebook-Account? Wenn ja, dann gehören Sie vielleicht zu den 28 Mio. Menschen, um 1980 geboren, die als „Digital Natives“ bezeichnet werden. Sie sind mit den digitalen Technologien, wie Computer und Internet, aufgewachsen. Falls Sie bei der Vorstellung, sich in Facebook darzustellen, Magenschmerzen bekommen (so wie ich), gehören Sie als „Digital Immigrants“ zu den 14 Mio. Menschen, die den technischen Fortschritt angenommen haben und ihn gezielt für ihre Bedürfnisse anwenden.

Der Immigrant ist sich allerdings der negativen Digitalprozesse durchaus bewusst, ist daher misstrauisch und eher defensiv unterwegs. Nichtsdestotrotz ist Social Media, wozu Facebook schließlich gehört, nicht nur ein Kommunikationsfaktor, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor geworden. Der Nutzer möchte sich nicht mehr nur passiv informieren, sondern möchte auch selbst gestalten können. So lassen inzwischen viele Firmen ihre geplanten Produkte vorher „im Netz“ diskutieren und setzen die Anregungen später in der Entwicklung um. Auch für die Praxen als Dienstleitungsunternehmen wird Social Media ein ernst zu nehmender Faktor werden.

Die Patienten der jüngeren Generation werden ihre Ärzte sicher eher im Netz als durch Mund-zu-Mund-Propaganda suchen und finden. Aus diesem Grund haben die meisten Kollegen schon eine Homepage, und die Arztbewertungen im Netz nehmen an Bedeutung zu. Warum also nicht auch über Facebook und Twitter mit den Patienten kommunizieren? Eine Patientenpflege und Patientenbindung der neuen Art.

Social Media verändert in jedem Fall die Unternehmensstruktur, auch unsere. Die klassischen Arzt-Patienten-Modelle im Hinblick auf „finden und binden“ werden noch nicht morgen, aber sicher übermorgen überholt sein. Eigentlich schade! Falls Sie also eher zu den Immigrants gehören, finden Sie vielleicht in unserem Beitrag zu „Facebook & Co.“ Anregung, wie Sie Facebook in Ihrer Praxis nutzen und integrieren können (oder auch nicht).

Ihre

Cornelia Gins