Editorial

Nur mit professioneller Begleitung können Familien zu Versorgungsexperten werden.

Familien mit schwer kranken und chronisch kranken Kindern sind in einer besonderen Situation. Einerseits müssen innerfamiliär viele Fragen und Probleme gelöst werden, die in Familien mit gesunden Kindern weniger oder gar nicht relevant sind, und andererseits ist die gesellschaftliche Position – beispielsweise durch das Aufgeben der Berufstätigkeit eines Elternteils oder auch Scheidungen – verändert. Pflegende stehen den betroffenen Familien temporär (z. B. im Krankenhaus) oder auch über lange Jahre (wie in der ambulanten Kinderkrankenpflege) zur Seite. Je besser Pflegende sich in die familiäre Situation hineindenken können, desto leichter ist es, individuelle und übergreifende Angebote zu gestalten.

Familien mit einem langfristig kranken Kind bzw. Jugendlichen werden im Lebensverlauf zu Versorgungsexperten. Die Entwicklung dieser Expertise benötigt die professionelle Begleitung und Beratung der Familie. Hierbei sind Beratungs- und Anleitungssituationen besonders wichtig. Die Gestaltung solcher Pflegesituationen bedarf der Kenntnisse über Faktoren, welche die Beratungsgespräche und Informationsmaterialien beeinflussen. Exemplarisch werden in dieser Ausgabe der JuKiP Beratungs- und Schulungswerkzeuge vorgestellt. Zum Verstehen der familialen Situationen dienen einerseits die individuelle Anamnese und das in den Berufsalltag integrierte (Beratungs-)Gespräch, und andererseits hilft der Blick auf übertragbare Erlebensweisen und Bewältigungsstrategien. Genau hierfür liefern die Autorinnen unseres CNE Schwerpunkts wertvolle Einblicke und Hinweise. Wir wünschen Ihnen viele interessante Eindrücke und Anregungen.

Ihre

Katrin S. Rohde

Martina Gießen-Scheidelt

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