Dtsch Med Wochenschr 2013; 138(47): 2389
DOI: 10.1055/s-0033-1337425
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Gift . . .

S. Fanta
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Publication Date:
12 November 2013 (online)

. . . oder Gabe? Die Begriffe liegen näher beisammen als man vermuten mag: im Germanischen war „die Gift“ (damals noch weiblich) positiv geprägt und bedeutete „Gabe, Geschenk“. Im Althochdeutschen vollzog sich eine Wandlung zur „tödlichen Gabe, Gift“, Anfang des 15. Jahrhunderts wird „der Gift“ in der Bedeutung „schädlicher Stoff“ maskulin, später neutral.

Etwas Positives wird negativ, die Gabe wird zum Gift – man könnte auch sagen: die Dosis macht‘s. Dies gilt auch für den ärztlichen Berufsalltag. Wieviel Stress erträgt man? Was ist noch „gebender“ Eustress, der die Aufmerksamkeit und Leistungs- fähigkeit steigert, und wo fängt der giftige „Disstress“ an, der Körper und Geist schädigt?

Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Anforderungen, persönlicher Einsatz, Belohnung, Handlungsspielraum, Erwartungen. Die Autoren Bauer und Groneberg befragten dazu 2064 Ärzte an baden-württembergischen Krankenhäusern – das Ergebnis finden Sie ab Seite 2401!