retten! 2013; 2(3): 184-191
DOI: 10.1055/s-0033-1351150
Fachwissen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der adipöse Patient – Bedeutung für den Rettungsdienst

Markus Stuhr
,
Patricia Kruska
,
Stefan Kappus
,
Florian Reifferscheid
,
Thoralf Kerner
Further Information

Publication History

Publication Date:
30 July 2013 (online)

Nicht nur das Gewicht überschwerer Patienten macht deren präklinische Versorgung problematisch – auch der Körperumfang führt dazu, dass Rettungskräfte und Rettungsmittel häufig an ihre Grenzen stoßen. Was man z. B. bei Standardmonitoring, Medikamentengabe und Atemwegsmanagement berücksichtigen sollte, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kernaussagen

  • Adipositas gewinnt in der Präklinik zunehmend an Bedeutung.

  • Inadäquate Manschettengrößen zur nicht invasiven Blutdruckmessung können zu falschen Messwerten führen. Rettungsdienstfahrzeuge sollten daher mit Blutdruckmanschetten verschiedener Größe ausgestattet sein.

  • Bei notwendiger Atemwegssicherung ist bei adipösen Notfallpatienten die endotracheale Intubation der Goldstandard; müssen supraglottische Beatmungshilfen eingesetzt werden, sollten Sie Larynxmasken oder Larynxtuben mit einer ösophagealen Drainage verwenden.

  • Eine Modifikation des BLS- / ACLS-Algorithmus bei kardio-pulmonaler Reanimation aufgrund von Adipositas ist nich nötig.

  • Informieren Sie sich über das maximale Zuladegewicht der verwendeten Hilfsmittel. Ein Algorithmus zur Rettung und zum Transport adipöser Personen sollte vorgehalten werden.

  • Zur Diagnostik und Therapie adipöser Patienten sind geeignete Zielkliniken nötig, die der Leitstelle bekannt sein sollten, damit die Zuweisung sinnvoll und koordiniert erfolgen kann.

Ergänzendes Material