Barriere, Hindernis und Beeinträchtigung

sind nur einige Synonyme, die der Duden für „Hürde“ findet. Daneben finden sich Behinderung, Erschwernis, Hemmnis, und auch die Formulierungen „jemandem einen Hemmschuh oder Steine in den Weg legen“.

Hürden begegnen uns viele im Alltag, meist unerwartet und oft zwingen sie uns einen Umweg zu nehmen. So haben Greiner und Kollegen auch in der Versorgungsforschung Hürden identifiziert – methodischer und institutioneller Art – und in ihrer Originalarbeit (S. 184) beschrieben.

Ein Hindernis sind randomisierte kontrollierte Studien (RCT). Das ist überraschend, denn in der klinischen Forschung sind sie der Goldstandard – und zwar um die „absolute Wirksamkeit“ eines Medikamentes oder einer Methode zu untersuchen (s. a. Herausgeberkommentar von Professor Erdmann auf S. 146). Anders als in der klinischen wird in der Versorgungsforschung die vorab bewiesene „absolute Wirksamkeit“ jedoch vorausgesetzt. Hier steht die „relative Wirksamkeit“ im Mittelpunkt, die von verschiedenen Faktoren, z.B. der Therapietreue, beeinflusst wird und die Versorgungsrealität abbildet, die letztendlich zählt. Die Forderung, sie in RCT zu untersuchen, ist aufgrund zu erfüllender organisatorischer und rechtlicher Bedingungen sowie hoher finanzieller Aufwendungen „ein Stein im Weg“ zu relevanten Daten. Andere Studientypen sind für die Versorgungsforschung geeigneter und würden den Weg erleichtern.

„Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ Dies sagte einst Johann Wolfgang von Goethe oder Erich Kästner – womöglich sogar Konfuzius; das ist nicht geklärt. Doch an der Aussage ist sicherlich etwas Wahres dran. So wünsche ich Ihnen, dass Sie beim nächsten Hindernis daran denken – und auch in dieser Ausgabe eine aufschlussreiche Lektüre.

Ihre