Editorial

„Rumpfstabilität“ – unterschiedlich verstanden, fortwährend interpretiert und heiß diskutiert.

Die aktuelle Ausgabe der Sportphysio widmet sich dieser Kontroverse. Ziel des Klärungsversuches ist nicht die ultimative Lösung zu finden, sondern die vielfältigen Zugangswege aufzuzeigen und zu begründen. So ähnlich und unterschiedlich, wie wir Menschen als Individuen durchs Leben finden, so ähnlich und unterschiedlich sind auch die Interventionsmöglichkeiten, wenn es um Rumpfstabilität geht.

Die komplexen Anforderungen: Leistungsoptimierung und Prävention im Sport sowie Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation von Rückenschmerzen stellen eine große Herausforderung dar. Beispielsweise haben sich in der Behandlung chronischer Rückenschmerzen Strategien etabliert, die vordergründig auf die Verbesserung der Bewegungsqualität abzielen – Stichwort „segmentale Stabilisation“. Dass dieser Ansatz aber nur einen kleinen Ausschnitt des Spektrums darstellt, soll in dieser Ausgabe verdeutlicht werden.

Wichtige Bestandteile der sportphysiotherapeutischen Praxis sind Assessments zur Beurteilung der Bewegungsqualität sowie der Einsatz verschiedener Koordinations- und Krafttrainingsmethoden. Aber auch der Zusammenhang von rezidivierenden Rückenschmerzen und zentralen kognitiven Veränderungen findet Beachtung.

Zusammenfassend ist eines in jeder Situation gefragt: Aktivität!

• Aktivität – losgelöst von Konzepten

• Aktivität – im Verständnis von Anatomie und Physiologie

• Aktivität – mit trainingswissenschaftlichen Ansätzen, vor allem aus den Bereichen Biomechanik, Kraft- und Koordinationstraining

Abschließend noch etwas in eigener Sache: Wir begrüßen ganz offiziell unsere Schweizer Kollegin Martina Leusch im Herausgeber-Team – „Hoi, Martina“

In diesem Sinne – ein gewinnbringendes und aktives Lesevergnügen wünschen Ihnen

Gerald Mitterbauer und das Herausgeber-Team der Sportphysio