Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(3): 152-158
DOI: 10.1055/s-0034-1384211
Reise-Feuilleton
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Havanna – die alte Dame und die Revolution

Klaus Held
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Publication Date:
23 June 2014 (online)

Noch in den „Goldenen“ 20er Jahren blühten auf Kuba Glücksspiel, Drogenhandel und Prostitution. Havanna stieg zum „Grand Casino“ und Sündenbabel der USA auf.

Doch die sozialistische Revolution Fidel Castros bereitete dem ein abruptes Ende. Kuba mutierte zunächst zu einem karibischen Musterland mit vorbildlichem Erziehungs- und Gesundheitssystem und einem für Mittelamerika respektablen Lebensstandard. Nachdem aber mit der Perestroika die üppigen Subventionen aus den roten Bruderländern völlig wegfielen, liegen heute 2 Drittel der Industrieproduktion still und die Ernten sind auf den Stand von 1963 zurückgefallen.

Gegen die aufkommende Unzufriedenheit hat das Regime das Ausreiseverbot gelockert und neuerdings können alle Kubaner das Land verlassen, bis auf Ärzte, Lehrer und Künstler, „damit der Imperialismus nicht die Talente der Revolution raubt“.

Daneben setzt Kuba seinen Joker weiterhin auf Tourismus, „denn Sonnenlicht ist dort das einzige, was noch strahlt“.