PPH 2014; 20(04): 231
DOI: 10.1055/s-0034-1384786
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Publication Date:
23 July 2014 (online)

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Exmatrikulationsfeier in Bielefeld-Bethel

Erste Absolventen des Studiengangs Psychiatrische Pflege feierten ihren Abschluss Die ersten 25 Absolventinnen und Absolventen des bundesweit ersten Studiengangs „Psychische Gesundheit/Psychiatrische Pflege“ haben im April ihren Abschluss gefeiert.

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Prof. Dr. Michael Schulz (1. v. l.) und Rektor Prof. Dr. Thomas Zippert gratulierten den ersten Absolventen des Studiengangs Psychiatrische Pflege. (Foto: Paul Schulz)

Im Assapheum in Bielefeld-Bethel bekamen die Studierenden der Fachhochschule der Diakonie ihre Bachelor-Urkunden überreicht. Der Studiengang startete im Sommersemester 2011 mit 30 Plätzen. Mittlerweile sind 150 Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet in dem Studiengang eingeschrieben.

Wissenschaftliche Weiterbildungsangebote für Beschäftigte in der Psychiatrischen Pflege stehen hoch im Kurs. Die Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld verzeichnet darum einen regelrechten Ansturm auf das Studienangebot. Mit dem Ausbau der Platzzahl reagiert die Einrichtung auch auf den gestiegenen Bedarf nach zusätzlichen Pflegefachpersonen: „Durch die Zunahme des Versorgungsbedarfs bei psychischen Erkrankungen, zum Beispiel im Bereich der Demenzen, wächst auch der Bedarf an qualifizierter Pflege“, erklärt Michael Schulz, Professor für Psychiatrische Pflege.

Der dreijährige berufsbegleitende Bachelor-Studiengang „Psychische Gesundheit/Psychiatrische Pflege“ richtet sich an Menschen, die bereits eine Ausbildung zum Erzieher, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Altenpfleger absolviert haben und im psychiatrischen Feld arbeiten. Mit Forensik wurde ein neuer Schwerpunkt innerhalb des Studiums etabliert.

Die Fachhochschule der Diakonie wurde im Oktober 2006 eröffnet. Sie startete den Lehrbetrieb mit drei Bachelor-Studiengängen und insgesamt 80 Studierenden. Heute sind rund 700 Studierende für sechs Bachelor-Studiengänge und einen Masterstudiengang eingeschrieben – und die Nachfrage steigt. Die berufsbegleitende Konzeption und die große Praxisnähe haben sich bewährt.

Im Oktober 2014 startet der Studiengang dann mit einer neuen Kohorte. Informationen unter www.fhdd.de.

Quelle: Fachhochschule der Diakonie


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Immer mehr Pflegende greifen zu Suchtmitteln

Frühe Warnzeichen erkennen und rechtzeitig agieren Pflegende in Deutschland und Österreich greifen immer häufiger zu Suchtmitteln. Im Rahmen einer Umfrage des Professors für Pflegewissenschaft an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg, Jürgen Osterbrink, beantworteten 60 Prozent der deutschen und 40 Prozent der österreichischen Pflegenden die Frage nach einem Suchtmittelproblem in der Pflege mit Ja.

Der Druck auf das Pflegepersonal nimmt insbesondere in Deutschland immer mehr zu. So wurden seit Mitte der 1990er-Jahre etwa 80 000 Stellen nicht mehr wiederbesetzt. Gleichzeitig steigt der Versorgungsbedarf der einzelnen Patienten. „Manche Pflegenden suchen sich daher ein Ventil“, erklärt Osterbrink.

Das Resultat: 30 Prozent der rund 1300 Umfrageteilnehmer gaben an, täglich Alkohol zu trinken. Zudem konsumieren viele Drogen wie Cannabis. Eine weitere große Gruppe greift, aufgrund der Griffnähe im Krankenhaus, zu verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Dabei müssten die Arbeitgeber dringend auf die Suchtprobleme reagieren, zum Schutz des Mitarbeiters und der Patienten. Sind die Vorgesetzten entsprechend geschult, könnten sie Suchtprobleme identifizieren und adäquat darauf reagieren. So entschuldigen sich alkoholabhängige Kollegen oft mit Magenproblemen und Schlafstörungen. Wer sich am Pillenschrank bedient, klagt meist über gesundheitliche Probleme, gegen die er etwas einnimmt.

Es ist wichtig, in Schulungen zu lernen, diese frühen Warnzeichen zu erkennen und ernst zu nehmen. Nur dann können Arbeitgeber rechtzeitig agieren und aktiv auf den Mitarbeiter zugehen. „Wenn die Sucht in der Frühphase behandelt wird, gibt es eine große Chance der Resozialisierung,“ bekräftigt Osterbrink.

Quelle: Dorner C. Interview mit Jürgen Osterbrink: „Hast Du ein Alkoholproblem?“. kma – Das Gesundheitswirtschaftsmagazin 2014; 19 (4): 70-71


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