Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2015; 20(04): 141
DOI: 10.1055/s-0034-1398113
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Ramona Eitzenhöffer
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Publication Date:
22 December 2015 (online)

Hebammen haben‘s nicht leicht,

weder früher als Opfer von Hexenverfolgung im Mittelalter noch heute – im Konflikt mit Haftpflicht- und Krankenversicherungen. Die Geschichte der hebammengeleiteten Geburtshilfe reicht weit zurück: Erste Überlieferungen gibt es schon aus der Antike. 2000 Jahre später steht der gesamte Berufsstand auf der Kippe.

Vor etwa einem Jahr groß in den Medien, hat sich trotz Hebammenstreit und Petition kaum etwas getan. Im Gegenteil: Auch zum 1. Juli sind die Versicherungsbeiträge zur Haftpflicht noch einmal angestiegen auf inzwischen 6274 € im Jahr – 2004 waren es noch ca. 450 €. Nachvollziehbar, dass das in keinem Verhältnis zum niedrigen Einkommen der freiberuflichen Hebammen steht. Allein im Juni haben laut Deutschem Hebammenverband 150 ihren Beruf aufgegeben.

Das fehlende Angebot an Haftpflichtversicherern für Hebammen führt zu Einschränkungen in der Qualität des Betreuungsangebots – eine wohnortnahe Geburtsbegleitung wird zur Mangelware. In ihrer Originalarbeit haben Peters & Dintsios die Situation analysiert und sprechen von einem Marktversagen im Haftungsbereich. Lesen Sie mehr ab Seite 157!

Die Situation bleibt unklar. Eine langfristige Lösung wäre wünschenswert, so dass Frauen auch in Zukunft frei entscheiden können, wo sie entbinden.

Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen

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