physiopraxis 2015; 13(04): 10-15
DOI: 10.1055/s-0035-1551800
physiopolitik
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27 April 2015 (online)

SHV-Protestveranstaltung in LEIPZIG – Öffentlich, gemeinsam und lautstark kämpfen

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Dr. Roy Kühne ermutigt die Therapeuten, jetzt aktiv zu werden.
(Abb.: M. Grupp)

Mehr Autonomie für Heilmittelerbringer – das forderte der SHV, der gemeinsame Spitzenverband der Heilmittelverbände DVE, IFK, VPT und ZVK, in seiner Protestveranstaltung am 21. März 2015 auf der therapie Leipzig. Allem voran verlangt er eine bessere Vergütung der Physiotherapeuten und die Abschaffung des Schulgeldes für die Physiotherapie-und Ergotherapieausbildung.

Zur Kundgebung eingeladen war auch Bundestagsabgeordneter Dr. Roy Kühne. Als Physiotherapeut kennt er die Situation der Heilmittelerbringer aus der eigenen praktischen Arbeit und unterstützt die Forderungen des SHV. So hat Kühne mit der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU ein Positionspapier verabschiedet, das die Heilmittelerbringer stärker als bisher in die Gesundheitsversorgung einbinden soll (Kasten unten). Darin geht es auch um die schlechte Vergütung der Therapeuten. Doch Kühne versprach keine Wunder: „Wenn die Therapeuten der Politik keine Lösungen bieten, dann kommt die Politik mit Lösungen, die sie annehmen müssen.“ Und diese fallen nicht unbedingt immer im Sinne der Therapeuten aus. In seiner Rede forderte er die Zuhörer auf, gemeinsam Schlagkraft zu zeigen und öffentlich für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. „Es geht darum, die Politik fürunsereThemen zu sensi-bilisieren. Wir müssen zusehen, dass wir die Menschen draußen hinter uns bringen!“

Die Zeit ist reif für Veränderungen, und zunehmend mehr Therapeuten machen ihren Unmut öffentlich kund. So trafen sich eine Stunde später rund tausend Physio-, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen in der Leipziger Innenstadt, um lautstark für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.

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Positionspapier – CDU/CSU macht sich für Direktzugang stark

Am 24. März 2015 wurde das von Dr. Roy Kühne in die AG Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eingebrachte Arbeitspapier offizielles Positionspapier. Es zielt darauf ab, die Heilmittelerbringer in Deutschland besser in die Versorgung als bisher einzubinden und vor allem den Beruf des Therapeuten zukunftsfähig und wieder attraktiv zu machen (physiopraxis 3/2015, S. 12). Es fordert dafür zum Beispiel eine bessere Vergütung für die Heilmittelerbringer, Abschaffung des Schulgeldes und den Direktzugang zum Physiotherapeuten. „Ich bin froh, dass wir einen breiten Konsens für die von mir geforderten Veränderungen gefunden haben“, sagt Physiotherapeut und Bundestagsabgeordneter Roy Kühne nach der Sitzung. Er und seine Fraktionskollegen werden nun Gespräche mit der SPD aufnehmen. Wie Kühne berichtet, sende der Koalitionspartner bereits erste positive Signale. Kühne hoffe auf eine schnelle Umsetzung und dass sich die Forderungen in eines der geplanten Gesetzgebungsvorhaben einbringen lassen.

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→ Das aktuelle Positionspapier können Sie sich unter www.thieme-connect.de/products/physiopraxis > „Ausgabe 4/15“ herunterladen.

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(Abb.: T. Breitenbacht/Unsmedia GmbH)

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