Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2016; 21(03): 163-167
DOI: 10.1055/s-0035-1553987
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Qualität in der Primärprävention. Ergebnisse einer Mitgliederbefragung der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V.

Quality in Primary Prevention. Results of a Survey of Members of the Federal Association for Prevention and Health Promotion
B. Grossmann
,
M. Noweski
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Publication Date:
16 December 2015 (online)

Zusammenfassung

Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung sind mittlerweile wichtige Handlungsfelder der Gesundheitsförderung und Primärprävention. Das zeigen Projekte in Wissenschaft und Praxis. Aufgabenstellung der vorliegenden Studie war ein aktueller Sachstandsbericht. Dazu befragte die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG) Berufs- und Fachverbände aus ihrer Mitgliedschaft. Die Leitfragen lauteten: In welcher Weise sichern die Anbieter primärpräventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen die Qualität? Was ist ihr Unterstützungsbedarf? Wie ist ihre Haltung gegenüber einem externen Monitoring? In vertraulichen Gesprächen wurden 42 Expertinnen und Experten befragt. Ihre Antworten zeigen, dass die Formalisierung der Qualitätssicherung mit den verfügbaren Ressourcen korreliert. Die meisten Anbieter konnten ihre Vorstellungen noch nicht verwirklichen. Viele verfügen nicht über ausreichend finanzielle Mittel und/oder dafür qualifiziertes Personal. Nahezu alle Befragten nannten Beispiele guter Praxis als dringend benötigte Form der Unterstützung. Viele sprachen sich für ein bundesweites Monitoringsystem aus. Nach Auswertung der Befragung plädiert die BVPG für eine bessere finanzielle Ausstattung der Qualitätssicherung und für ein Monitoringsystem, das die Berufs- und Fachverbände einbindet.

Abstract

Quality development and quality assurance have become important topics of health promotion and primary prevention. This is shown by projects in both science and practice. The objective of the present study was a current progress report. To this end, the Federal Association for Prevention and Health Promotion (BVPG) conducted a survey of professional associations as well as specialized associations among their membership. The key questions were: How do the providers of primary prevention and health promotion ensure quality? What is their need for support? What is their opinion on external monitoring? In confidential talks, 42 experts were interviewed. The answers show that the formalization of quality assurance correlates with the availability of resources. Most providers have not been able to achieve their ambitions. Many do not have sufficient financial resources and qualified staff. Almost all respondents designated examples of good practice as much-needed form of support. Many called for a nationwide monitoring system. As a result of the survey, the BVPG is calling for better funding for quality assurance and for a monitoring system that integrates both the professional associations and specialized associations.

 
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