PPH 2017; 23(03): 154
DOI: 10.1055/s-0037-1603490
Rund um die Psychiatrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchtipp: Nur die Liebe fehlt

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Publication Date:
22 May 2017 (online)

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Bleiben die erwarteten Glücksgefühle nach der Geburt aus, ist die Bestürzung rund um Mutter und Kind groß. Das Wissen, den Erwartungen durch die ausbleibenden Gefühle für das eigene Kind nicht zu entsprechen, setzt die Mutter selbst unter enormen Druck.

Nach wie vor ist die sogenannte „postpartale Depression“ ein Tabuthema, obwohl zehn bis zwanzig Prozent aller Mütter nach der Geburt davon betroffen sind. Die Journalistin Petra Wiegers erzählt in ihrem Buch „Von Depression nach der Geburt und Müttern, die ihr Glück erst finden mussten“ die bewegenden Geschichten von vier Frauen, die um die Liebe zu ihrem Kind und ihren Lebensmut kämpfen mussten.

Mütter mit einer „postpartalen Depression“ stellen sich verzweifelt selbst in Frage: Sie empfinden Traurigkeit und Schuldgefühle dem Kind und der Familie gegenüber und sind erfüllt von Ängsten und Aggressionen. Die Autorin, Journalistin und Filmemacherin Petra Wiegers hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ihr Buch lässt vier Frauen zu Wort kommen, die ihren Leidensweg durch die Depression und ihren Weg zurück zu Liebe und Lebensfreude eindrücklich beschreiben.

Die Psychiaterin Susanne Simen bettet die Geschichten in einen therapeutischen Kontext ein. Ein Buch, das umfassend informiert und dazu beitragen kann, dem Phänomen postpartale Depression mit Verständnis und Offenheit zu begegnen.

Petra Wiegers ist Journalistin, Autorin, Filmemacherin und Moderatorin. Sie arbeitet für Arte und den Bayerischen Rundfunk, dort unter anderem für die Sendung „quer“. Zum Thema postpartale Depression hat sie einen Dokumentarfilm (Mein fremdes Kind – Wenn Müttern die Liebe fehlt) gedreht, der in der ARD und den dritten Programmen ausgestrahlt wurde. Sie lebt mit ihrer Familie in München.

Quelle: buch contact