Zusammenfassung
Kinetische und klinische Untersuchungen an insgesamt 92 Patienten mit 99mTc-Pyrophosphat zur Skelettszintigraphie bei verifizierten Diagnosen der Probanden
ergaben folgende Schlußfolgerungen:
1. Nach i.v. Injektion verteilt sich 99mTc-Pyrophosphat in 3 Kompartments, aus welchen es mit biologischen Halbwertszeiten
von 32,7 Minuten respektive 5,1 Stunden bzw. 22,54 Stunden eliminiert wird. Die relative
Größe dieser Kompartments verhält sich wie 1: 3: 6. Nach Applikation der Substanz
erfolgt eine initial hohe Ausscheidung aus dem Organismus über die Nieren, welche
in der Folge exponentiell abfällt. Der optimale Zeitpunkt für die Szintigraphie des
Skelettsystems scheint daher zwischen 3 und 6 Stunden zu liegen, da zu diesem Zeitpunkt
einerseits eine ausreichend hohe Aktivität im Skelett erwartet werden kann, während
andererseits kontrastreiche Szintigramme ohne störende Untergrundaktivität geschrieben
werden können.
2. Die klinische Treffsicherheit der Skelettszintigraphie mit 99mTc-Pyrophosphat ist mit 88,6% richtiger Diagnosen als sehr gut zu bezeichnen, wobei
dieser Wert zum Teil wohl durch die verbesserte Zuordnung von Szintigrammbefund zu
Röntgenbefund durch Verwendung eines entsprechend ausgelegten, kombinierten Röntgen-Szintigraphie-Arbeitsplatzes
erzielt werden konnte.
3. Erste Ergebnisse über die quantitative Aufnahme von 99mTc-Pyrophosphat in Extremitätenfrakturen während der Frakturheilung lassen vermuten,
daß sich die quantitative Analyse der Meßergebnisse auch prognostisch für Verlaufsbeobachtungen
bei Frakturen, sowie bei entzündlichen und neoplastischen Knochenerkrankungen einsetzen
läßt.
Kinetics and clinical studies of bone scintiscanning with 99mTc-pyrophosphate in 92 patients with certified diagnosis allowed the following conclusions:
1. After i.v. injection 99mTc-pyrophosphate is distributed in 3 compartments, from which it is cleared with biological
half-lives of 32.7 minutes, 5.1 hours and 22.54 hours respectively. The relative size
of these compartments is 1:3:6. After application of the substance, an initially high
renal excretion with a consecutive exponential drop can be observed. The optimal period
for scintigraphic studies seems therefore to be from 3—6 hrs, as at this time there
is still an adequate activity in bone structures, while the low background activity
yields a good contrast on scintiscans.
2. The clinical results of bone scintigraphy with 99mTc-pyrophosphate with 88.6% correct diagnoses can be considered as “very good”. This
feature can partly be attributed to an improved correlation of radiographic and scintigraphic
images by the use of a specially designed, combined radiographic-photoscanning detector
system.
3. Preliminary results concerning the quantitative uptake of 99mTc-pyrophosphate in fractures of the extremities suggest, that the quantitative analyses
of the registered data can provide valuable prognostic information in traumatic, inflammatory
and neoplastic bone lesions.